Brian Kalinec / The Fence
The Fence Spielzeit: 41:17
Medium: CD
Label: Berkalin Records, 2012
Stil: Singer/Songwriter

Review vom 14.08.2012


Wolfgang Giese
Kaum sind die ersten Takte im Schwung, sprudeln die Assoziationen. Das ist in etwa so schöne Musik, wie ich sie von Jim Croce oder James Taylor liebe. Ja, das ist nicht von der Hand zu weisen. Zumal ja noch eine Brücke zu Croce gebaut ist, nämlich zu dessen Gitarristen Maury Muehleisen, der mit ihm seinerzeit den Flugzeugabsturz nicht überlebte. Von Maury stammt nämlich der letzte Song des Albums. Kalinec ist eingeborener Texaner und wuchs auch dort auf. Einst Präsident der 'Houston Songwriters Association', beschäftigte er sich schon lange mit dem Komponieren von Songs und so wurde er schon oft für Wettbewerbe nominiert oder gar ausgezeichnet.
Nun, nach der schon fünf Jahre zurückliegenden ersten und bislang letzten Platte, haben wir die Möglichkeit, dies aktuell noch einmal nachzuprüfen. Wie ein roter Faden zieht sich Harmonie durch "The Fence". Neben den oben Genannten ist es auch Allan Frank, der mir hinsichtlich einiger Arrangements und Melodiefolgen einfällt. Ähnlich 'gemütlich' und angenehm ist die Musik, hauptsächlich folkig-akustisch ausgerichtet.
Das Handwerk versteht Brian Kalinec meines Erachtens gut, sind es doch durch die Bank angenehme Kompositionen, die recht ansprechend sind und eine gute Stimmung vermitteln können. Vorbildlich auch, dass ein Booklet mit allen Texten zum Schmökern einlädt. Und die Texte, so erfahren wir, sind aus dem Leben gegriffen und handeln vom Alltag und all seinen Tücken, seinem Auf und Ab. Man kann sich mit dem einen oder anderen Sachverhalt durchaus identifizieren. Die Musik ist absolut stimmig zum jeweiligen Text gewählt. Stimmlich unterstützt wird der Musiker auf "Paint" von der Mitautorin Connie Mims, und herausgekommen ist ein wirklich wunderschöner Song. (»I'm tired of living with this lonely shade of blue, a little paint might get me over you.«)
Interessante Sprenkel verteilt die Trompete auf dem leicht swingenden "Creosote" und sorgt somit für etwas Abwechslung in der sonst recht einheitlichen Szenerie. Ja, die Musik ist recht zugänglich und das macht sie absolut sympathisch - das ist wie eine Unterhaltung mit dem Künstler, man kann dicht bei ihm sein. Kalinec verfügt über eine recht sanfte, aber ausdrucksstarke Stimme mit gelegentlichen Schwächen in der Gestaltung, die aber angesichts der Atmosphäre nicht ins Gewicht fallen. Darüber hinaus legt er gutes Gitarrenspiel vor, das verbindend ein Geflecht bildet und gelegentliche Solo-Exkursionen zulässt. Die übrigen Instrumente sind wunderbar eingebunden und erzeugen eine große, sehr professionell wirkende Dichte.
Tom Pacheco, ebenfalls Singer/Songwriter, ließ es sich nicht nehmen, treffende Linernotes zu verfassen. Hier ein Auszug: »In these times of artifice, flash, vulgarity, and vacuousness in the music business, these songs come across as an honest breath of fresh air and common sense, which, as we all know, is not so common at all.«
Die Plattenfirma Berkalin Records ist von Brian Kalinec gegründet worden und er ist der Präsident. Unter anderem veröffentlicht auch Bob Cheevers dort.
Line-up:
Brian Kalinec (lead vocals, guitars, harmony vocals)
Merel Bregante (percussion on all tracks)
Rankin Peters (bass - #1-7, 9-12)
Jeff Duncan (fiddle - #1-3,5,7,10)
Jeff Chambers (harmony vocals - #1-3,7,10)
Carolyn Wallace (harmony vocals - #1-3,7,10,11)
B. Sterling Archer (cello - #2,6,11, trumpet - #9)
Bill Ward (piano - #3, synthesizer - #12)
Patterson Barrett (steel guitar - #3, mandolin - #4,5,10, dobro - #7)
Allisong Smith (harmony vocals - #4,7)
Matt Harlan (harmony vocals - #5)
Cathy-Anne McClintock (harmony vocals - #6)
Connie Mims (lead vocals - #8, harmony vocals - #8)
Sandy Buller (bowed bass - #8)
Jim Kam (Chapman stick - #12)
Andi Renfree (harmony vocals - #12)
Ren Renfree (harmony vocals - #12)
Tracklist
01:The Fence (3:35)
02:Nowhere At All (4:20)
03:Lone Star Lonely (3:43)
04:Uncle Joe (3:10)
05:Carla Moore (3:37)
06:Blessings Of This Day (3:05)
07:Stranger In This Line (3.30)
08:Paint (3:31)
09:Creosote (2:21)
10:Demons Falling Down (2:50)
11:River Of Doubt (4.58)
12:A Song I Heard (2:27)
(all songs written by Brian J. Kalinec,
except # 8 by Connie Mims and Brian Kalinec, #12 by Maury Muehleisen)
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