Greg Koons And The Misbegotten
Welcome To The Nowhere Motel
Welcome To The Nowhere Motel Spielzeit: 35:18
Medium: CD
Label: Kealon Records, 2009
Stil: Americana


Review vom 16.09.2010


Udo Gröbbels
Entspannter Soundtrack für die Tour durch den mittleren Westen
Völlig ohne jegliche Hintergrundinfos lege ich diese CD in den Player. Hoppla, was ist das denn? Entspannter Americana-Sound mit wunderbaren Harmonien und sehr lässigem Gesang. Erst die Akustikgitarre, dann die Hammondorgel dazu und ab geht die relaxte Reise durch die USA. Man sehnt sich förmlich auf den Beifahrersitz eines dicken Trucks, um dann entspannt den Highway runterzufahren.
Greg Koons ist froh, dass er nun nach etlichen Jahren sein Debütalbum aufgenommen hat. Sehr viel mehr gibt der Mann, bis auf ein paar kleine Infos zum Werdegang, auf seiner Homepage nicht über sich nicht preis. Er beginnt klassisch mit kleinen Konzerten in Pubs an Abenden, während er sich tagsüber mit allerlei Jobs durchschlägt. Sogar im weltberühmten Chateau Marmont auf dem Sunset Strip in Hollywood hat er in der Wäscherei gearbeitet. Nachts hat er dann oft in der Lobby gesessen und auf dem Piano Stücke komponiert.
Willkommen im Nirgendwo
Seine besten elf Nummern hat er nun auf seinem Debüt "Welcome To The Nowhere Motel" verewigt. Das Hervorheben einzelner Stücke macht in meinem Augen keinen Sinn, denn selten habe ich in letzter Zeit so ein in sich geschlossenes Album gehört. Zwar nur mit 35 Minuten Musik gefüllt, bietet diese CD aber einen wunderbaren Gesamtsound, der sich vom Opener "Nowhere To Them, Somewhere To Me" bis hin zum Abschlussakkord von "The Only Girl In Austin" durchzieht. Elf absolut ausgefeilte und stimmige Kompositionen, die man am besten so am Stück durchhört. Die Texte sind teils autobiographisch wie bei "A Picture Of My Pa Before He Died in Vietnam", oder handeln einfach nur vom Reisen, wie das wunderschöne "Los Angeles Looks Prettier On TV". Auch das Cover in Verbindung mit dem Titel und den Fotos im Booklet von diversen 'Motels am Arsch der Welt' vermittelt wunderbar die Stimmung der CD.
Dank der Unterstützung vom Mitmusiker und Produzent Matt Keating ist Greg Koons und seinen 'scheußlichen Mitstreitern' hier ein wirkliches Kleinod in der weiten Welt des Americana-Sounds gelungen. Reminiszenzen besonders an Tom Petty, oder auch an Bob Dylan sind erkennbar, aber wirken nicht zu aufgesetzt und offensichtlich.
Insgesamt verbreitet die Platte eine sehr entspannte, unaufdringliche Atmosphäre und trotzdem klingt das Ganze nicht nach Hintergrundmusik. Absolut gelungene CD und Freunde von oben genannten Bands oder allgemein gut gemachter Folk-, Americana-Musik sollten hier unbedingt reinhören.
Ich lege mich jetzt wieder in die Hängematte zurück, drücke auf REPEAT und schaue in den Sonnenuntergang, Ach ja, das Leben ist schön ...
Line-up:
Greg Koons (vocals, guitar)
Matt Keating (guitar, piano)
Jason Mercer (bass)
Jordan Richardson ( drums)
Kirk Swann (guitar)
Duane Jarvis (dobro)
Tracklist
01:Nowhere To Them, Somewhere To Me
02:Elisabeth
03:Turn Around
04:There But By The Grace Of God
05:Los Angeles Looks Prettier On TV
06:That's Not Me
07:By The Light Of A Truck Stop Moon
08:Janey's Got A New Boyfriend
09:Every Once In Awhile
10:A Picture Of My Pa Before He Died In Vietnam
11:The Only Girl In Austin
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