Soso: Da startet ein völlig unbekannter Musiker, der auf den Namen
Sylvain Rouviére hört, ein Soloprojekt und lädt unzählige Künstler, die teilweise sogar noch recht bekannt sind (siehe weiter unten im Text), für kurze Gastbeiträge ein. Er nennt das Ganze
Kaktus Project und versucht irgendwie, melodischen Power Metal mit viel zu viel Gitarrengewichse in schlimmster
Malmsteen-Manier (Bitte nicht falsch verstehen: Die Anfangstage des musizierenden Gitarrenquälers hatten durchaus ihren Reiz!) herunterzugniedeln. Er spielt ein Album namens "Superstition" ein und veröffentlicht das Endprodukt über Metalodic Records. So far, so good... so what?! Dann wollen wir mal loslegen!
Letzten Endes beweist er tatsächlich, dass er in seinem Leben schon oft eine Sechssaitige mit elektrischer Verstärkung in den Griffeln hatte und diese auch beherrscht. Ja, das macht er auch ganze 13 Songs lang. Das gravierende Problem ist: Von diesen Tracks sind zwar alle musikalisch nicht zu bemängeln, doch was fehlt, ist Feeling. Feeling, die angepeilte Musik mit Gespür, mit Spirit umzusetzen. Der Pluspunkt sind die Sänger: Hier hat er einige Szenegänger wie beispielsweise
Mike DiMeo (Ex-
Riot, Ex-
Masterplan,
Henning Basse (Ex-
Metalium) oder
Oliver Hartmann (Ex-
At Vance) ausgegraben. Doch auch dieser Bonus macht aus "Superstition" noch lange keine gute Platte. Die besten Stücke sind eigentlich noch die ersten drei Songs, die einigermaßen angenehme Metal-Vibes versprühen, aber letztendlich auch gesetzte Maßstäbe eines richtigen Musikfans beileibe nicht wirklich erfüllen können. Dann gibt es mit "Tonight" eine dermaßen sülzige Schnulze vom Allerfeinsten, bei dem auch noch softer, weiblicher Gesang zu hören ist. Fuck, ist das grausam!!! Zum Schluss dürfen sich
Queen-Fans an einer völlig überflüssigen Coverversion von "Bohemian Rhaspody" erfreuen. Ich kann diese Freude jedoch aus zwei Gründen nicht teilen: Erstens halte ich persönlich
Queen für die gehypteste, überbewertetste Band der 70er und 80er, zweitens ist dieses Cover noch schlimmer als das Original... und selbst das finde ich schon schlimm! Ebenfalls in meinen Ohren kaum zu ertragen sind die meisten Keyboard-Parts, die so steril und lasch klingen, dass sich einem in manchen Momenten wirklich so mancher Fußzeh hoch rollt.
Endauswertung: Dieses Album ist so dermaßen durchschnittlich, so mittelmäßig, dass es im Release-Overkill dieses Jahrzehnts schlichtweg in Sekundenschnelle ersaufen wird. Es ist kein absoluter Bullshit, es ist aber einfach nur STRUNZLANGWEILIG!!!
Wertung:
4 von 10 RockTimes-Uhren!