Keadaar / Monosound
Monosound Spielzeit: 42:45
Medium: CD
Label: Echozone Records, 2013
Stil: Alternative Rock

Review vom 12.07.2013


Udo Gröbbels
Selbst sind die Schweizer
Warum sollen andere etwas machen was man selber am besten kann? Das dachten sich vor einiger Zeit die drei Herren von Keadaar und übernahmen die Produktion ihres ersten Albums in Eigenregie. Da es sich um schon erfahrene Musiker handelt, die bereits länger im Geschäft dabei sind, sollte das auch kein Problem sein. Aber hat es wirklich geklappt und die Platte klingt ohne Fremdeinwirkung wirklich gut und erfüllt den internationalen Produktionsstandard?
Gepflegter Lärm
Diese Frage kann man lediglich mit einem 'Jein' beantworten. Aber dazu später mehr. Musikalisch liegen die Wurzeln des Trios im Alternative-Sound der frühen 90er. Teilweise erinnert man an die ganzen frühen Placebo mit viel Therapy?. Dazu packt man einen Schuss Melancholie und eine Prise Queens Of The Stone Age und fertig ist der typische Keadaar-Sound. Der Bandname ist übrigens ein Mischwort aus den Nachnamen der Musiker. Der Opener "Leave Again" legt schon mal direkt die Marschrichtung für die kommenden 42 Minuten fest.
Schöne, leicht lärmende Alternative Rock-Gitarrenwände zusammen mit einem harmonischen und teilweise mehrstimmigen Gesang sind typisch für die Scheibe. Ausfälle gibt es unter den dreizehn Nummern keine. Die Platte ist insgesamt sehr homogen mit einem ähnlich klingenden Sound, der sich wie ein roter Faden über die komplette Länge des Albums zieht.
Weitere gute Songs sind das flotte "Lights Out" sowie das melodisch sehr schöne "Happiness Now". Mein Favorit aber ist das etwas getragene "Short Term". Richtige tolle Nummer. So weit alles prima, aber was auch noch auffällt ist der Kompromiss, der bei der Produktion gemacht wurde. Hier vermisst man teilweise doch etwas mehr Druck und die eine oder andere Ecke und Kante. Gerade diese Art von Musik lebt von teilweise unvorhersehbaren Ausbrüchen. Das vermisst man auf "Monosound" schmerzlich. Alles klingt eine Spur zu harmonisch und zu kalkuliert, was dem Charme dieser Musik am Ende merklich schadet.
Trotzdem geben Keadaar mit "Mounosound" eine erste brauchbare Visitenkarte im Musikbusiness ab. Dennoch ist für die nächste Veröffentlichung, vor allem im Bereich Sound, noch Platz nach oben. Wer auf die oben genannten Bands steht, es jedoch nicht ganz so wild mag, ist hier goldrichtig aufgehoben. Qualität bekommt der Käufer mit "Monosound" allemal geboten, aber die zahme Produktion tut doch etwas weh. Da wäre ohne Frage mehr drin gewesen.
Line-up:
Steff Kerkhof (vocals,guitar)
Rene Adank (bass)
Andy Waar (drums)
Tracklist
01:Leave Again
02:Black Holes
03:Sticky Dust
04:Monosound
05:Procrastination
06:Between The Lines
07:Lights Out
08:The Worst
09:Puzzles
10:The Grand
11:Happiness Now
12:Short Term
13:Scratch My Back
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