Key Lime Pie / Must Be The Moonlight
Must Be The Moonlight
Key Lime Pie hatte ich vor 4 Jahren schon mal besprochen - und zwar die Cookin', welche mich total begeisterte und immer wieder den Weg in den Player findet.
Deshalb war ich sehr überrascht, als sich eine Deutsche im RockTimes Gästebuch eintrug und folgendes schrieb:
Habe die letzten 4 Jahre in San Francisco gelebt und dort in einer Band gesungen, namens Keylimepie. Gerade ist die neue Cd rausgekommen auf der ich auch noch mit drauf bin.
Es folgte ein Mailwechsel und in der Tat, Sylvia Paul stand als Sängerin im Key Lime Pie Line-up. Der Rest ging dann schnell: CD geschickt und die läuft gerade und erfreut meine Lauscher.
Stilistisch bietet die Band so Einiges - erst mal wieder dieser vertrackte Little Feat Rhythmus; besonders bei "Grateful Lady" und "New Boston" zu hören.
Sehr harmonisch geht es aber erst mal mit dem Titeltrack zur Sache. Relaxter Groove, bisschen Steely Dan-'Kühle'. Eingestreute Gitarrenriffs, etwas jazziger Jam, ein super Einstieg.
"Burnin' Slow" startet mit einer Santana-Gitarre und die begleitet durch den funky angehauchten Track mit fast schon chorhaften backing vocals. Klingt etwas südamerikanisch, nicht zuletzt wegen dem enormen Percussioneinsatz.
Auch "Dreamin'" ist Santana-mäßig angehaucht und wieder dieser mehrstimmige Gesang....
Ganz anders "Widow's Walk": Gänsehaut....was für 'ne Stimme! Sylvi übernimmt die Leadstimme und auch die Lyrics sorgen dafür, dass die kleinen Pickel auf der Haut so schnell nicht wieder verschwinden. Sparsam eingesetzte Gitarrenriffs - dieser Track lebt von den Vocals.
"She's Got Money" rockt, ja ist eigentlich ein richtiger Rock'n'Roller. Stilvielfalt sagte ich ja schon. Von Rock über Groove und Jam, hin zu Zydeco, R&B....alles dabei. "That's My Girlfriend" hat wieder was von "Little Feat". Gitarrensoli, Slideeinlagen…unmöglich hier die Füße ruhig zu halten.
Nomen est omen? "Get Yourself The Blues" ist weit davon entfernt so zu klingen, wie es der Name vermuten lässt: eine vorwärtsdrängende Nummer und ich kriege da mit Sicherheit nicht den Blues - im Gegenteil.
In "Somewhere, Nowhere" 'kämpfen' Wah-Wah und Saxofon und die Nummer hat Power und Rhythmus um Tote zu wecken. Mit drei Minuten Länge mir eindeutig zu kurz, denn das Teil groovt und 'lebt', dass man jedwede miese Stimmung on the spot verliert. Und ähnlich geht es weiter mit "Pour Me A Drink". Hier ist der Name Programm, denn man bekommt Lust auf Party und sich die entsprechenden Drinks einzuschenken.
"Blink Of An Eye" schaltet ein paar Gänge runter und hier sind sie wieder, diese dreistimmigen Vocals. Ab und an geht es aber wieder hoch in den Gängen, das Wah-Wah Pedal wird bedient und wer mich kennt, weiß, dass dann bei mir eh alles zu spät ist. Mark Espinoza spielt einfach eine heiße Klampfe.
Und dann geht die CD auch schon in die letzte Runde. Der "Cadillac Blues", ein Midtempo Blues mit positivem Text und diese backings im Stil der 60er...
Eine wunderschöne CD! "Cockin'" beschrieb ich damals als 'New Orleans-Jam'.
"Must Be The Moonlight" ist schwerer. Zu vielseitig ist die Band und da ist eine Schublade viel zu klein. Ich sag mal R&B-Groove; das dürfte so ziemlich passen.
Nun noch was Wichtiges: Sylvi versucht eine kleine Tour hier in D-Land zu arrangieren. Sollte jemand mitlesen, der als qualifizierte Ansprechpartner in Frage kommt, dann bitte melden.
Spielzeit: 49:49, Medium: CD, Key Lime Pie Music, 2005
1:Must Be The Moonlight 2:Graceful Lady 3:Burnin' SLow 4:New Boston 5:Dreamin' 6:Widow's Walk 7:She's Got Money 8:That's My Girlfriend 9:Get Yourself The Blues 10:Somewhere, Nowhere 11:Pour Me A Drink 12:Blink Of An Eye 13:Cadillac Blues
Ulli Heiser, 05.02.2005
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