Seit gut zwei Jahren bereits treiben die Mannen von Keyrah im benachbarten Ausland, sprich Belgien, ihr musikalisches Unwesen und haben sich mittlerweile auch durch ihre Live-Auftritte in Clubs und bei Festivals einen gewissen Namen in der Szene gemacht. Daher war es natürlich nur eine Frage der Zeit, bis man den Entschluss fasste, sein Schaffen auf Silber zu brennen und nun kam es unlängst zur bereits gespannt erwarteten Release-Party. Die Beeinflussung ihrer Musik beschreiben die Herren Ieracitano, Tsiafakis, Weinhold, Natsikas und Zadora als von Bands wie Korn, Killswitch Engage, Asking Alexandria oder Evergrey
kommend.
Ihr eigenes Werk "Straight Jacket Lies" weist nun eine überschaubare Tracklist von gerade mal sieben Stücken auf. Die allerdings haben es in sich. Ohne große Umschweife kommen die Jungs nach einem kurzen Synthi-Intro brachial zur Sache. Ein hämmerndes Gitarren-Riff öffnet den direkten Weg zum kurzen Opener "Keyrah", der rein instrumental daherkommt. Kurzes Break, "This Is My Memory" steht als Nummer zwei an und unter Zuhilfenahme von Double Bass und heftigen Gitarrenklängen hat Sänger Rosario Ieracitano seinen ersten Einsatz - und er schreit sich im wahrsten Sinne die Seele aus dem Leib. Es bleibt keine Frage offen, die Jungs wissen, wo es hingehen soll, Hardcore Metal ist ihr Ding. Bei allen harten Tönen, die Gitarren, Bass und Trommeln erzeugen mögen, wir finden zwischendurch immer wieder kleine Passagen mit schönen Harmonien, die geschickt mit Tasten- oder Saitenwerk eingeflochten werden und wirklich auflockernd rüberkommen. Auch gesanglich reduziert sich nicht immer alles auf typische Hardcore-Töne, wie es zum Beispiel beim wohlklingenden Refrain zu "A Beautiful Lie" mehrfach zu hören ist und der Musik eine angenehme Vielschichtigkeit beschert.
Auch "My Last Goodbye" kommt anfangs seicht und melancholisch daher - nomen est omen - haut uns aber nach dem Intro dann wieder feinste Riffs um die Ohren und fädelt sich in die richtige Spur ein. Als kleiner Akzent sind neben dem Hauptgesang hier immer wieder mal feine Backing Vocals auszumachen. Mein Favorit, schon seit dem ersten vorsichtigen Anhören, ist und bleibt der letzte Song der Scheibe, "23". Auch wieder instrumental mit sauberen Gitarren und allen Komponenten, die eine richtig gute Rock-Ballade ausmachen. Fast sphärisch anmutend, nehmen uns die Töne mit auf eine, mit gerade mal zwei Minuten leider sehr kurze Reise. Das wäre ein Song, der gut noch weitere fünf Minuten dauern könnte.
Eine 'Kauf'empfehlung kann ich leider nicht aussprechen, denn die Band hat sämtliche CDs (übrigens nicht billig in Papphülle und ohne weiteres Drumherum, sondern schön mit Jewel-Case, Booklet inkl. guter Grafik und vollständigen Texten und allem, was zu einer ordentlichen Produktion gehört) kostenfrei verteilt - man wollte damit ein Statement in Richtung Plattenindustrie abgeben - und somit gibt es keinen offiziellen Vertrieb. Lediglich über die Website besteht unter Umständen noch die Möglichkeit, ein letztes Exemplar zu bekommen. Ein Nachfolger, und ich hoffe auf einen baldigen, wird aber den Weg über den Ladentisch sicherlich in geordneten Verhältnissen finden, da bin ich ganz zuversichtlich.
Line-up:
Rosario Ieracitano (vocals)
Yorgo Tsiafakis (guitar, vocals, synth)
Philip Weinhold (drums, sounds)
Dimitri Natsikas (guitar)
Sammy Zadora (bass)
Tracklist |
01:Keyrah
02:This Is My Memory
03:Fall From Grace
04:A Beautiful Lie
05:Rose Of Death
06:My Last Goodbye
07:23
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Externe Links:
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