Kill Ritual / The Eyes Of Medusa
The Eyes Of Medusa Spielzeit: 51:26
Medium: CD
Label: GoldenCore (ZYX), 2014
Stil: Thrash Metal

Review vom 22.05.2014


Jens Groh
Kill Ritual sind keine jungen Hüpfer mehr! Allesamt schon jenseits der Vierzig, bietet die amerikanisch-italienische Verbindung auf ihrem zweiten gemeinsamen Album genau die Art von Musik wie man sie erwartet, von Typen die schon bei Dark Angel, Imagica und Brain Damage gezockt haben….nämlich Thrash der älteren, nicht alten Schule. Die Herren nennen ihren Sound Thrash 'n' Roll….naja, kann hinkommen.
Und die neue Scheibe der Kalifornischen Thrasher müffelt ganz stark nach den Neunzigern! Man könnte das jetzt ganz profan damit abtun, dass hier alte Säcke noch mal einen auf ganz dicke Hose machen wollen, aber das wäre doch etwas ungerecht. Denn "Eyes Of Medusa" bietet zeitweilig schon ganz geile Momente. Allerdings auch Augenblicke in denen man denkt, was zur Hölle??? .
Die Kombination aus Pantera-typischen Grooves und dem Riffing, das stark an neuere Megadeth erinnert, ist zwar nicht das neueste auf diesem Planeten, aber eigentlich nicht schlecht, nur dass der Gesang, der oft dem Gequäke eines Vince Neil gleicht, finde ich eher unpassend.
Diese doch eher aus dem Glam Rock stammende Intonation muss man schon mögen.
Mir hingegen geht das Gejaule schon nach kurzer Zeit schlicht auf den Sack. Aber ich will auch nicht verleugnen, dass sich echte Ohrwürmer auf "Eyes Of Medusa" eingeschlichen haben. Das mit einem fast schon erdrückenden Refrain daherkommende "My Little Sister", geht einem fast nicht mehr aus dem Kopf.
In kleinen Rationen genossen ist diese Scheibe richtig gut, nur am Stück macht sich, besonders im Mittelteil, recht viel Langeweile breit.
Wer jetzt immer noch den Neunzigern hinterher trauert, oder mittelalten Pantera, allerdings ohne deren Klasse zu erreichen, eine Träne nachweint, kann gerne mal ein Ohr riskieren.
Auch die Produktion dieses Silberlings ist wahrhaft fett! Na, ist auch irgendwie klar, denn hinter den Reglern saß ja auch ein gewisser Andy LaRocque und der hat bekanntlich ein gutes Händchen für solche Produktionen. Wie gesagt, fett produziert, auch instrumental ganz klasse gespielt, aber nicht wirklich die Innovation vor dem Thrashgott.
Mein Fazit: Kann man gut finden, muss man aber nicht. Oder auch altgediente Recken sind nicht immer ein Garant für Qualität.
7 von 10 RockTimes-Uhren, die 8 wäre drinnen gewesen, wenn der Gesang stärker, bzw. nicht sooo nervig wäre.
Line-up:
Crimson (vocals, piano)
Steven D. Rice (guitars)
Gee Anzalone (drums)
Danyael Laughing Bear (bass)
Tracklist
01:The Eyes Of Medusa
02:Hair Trigger
03:Never Get Me
04:Ride Into The Night
05:Weight Of The World
06:Writing On The Wall
07:Just Another Sin
08:My Little Sister
09:Unleashed
10:Agenda 21
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