Kingdom Of Salvation / Into The Black Horizon
Into The Black Horizon Spielzeit: 44:21
Medium: CD
Label: Yonah Records, 2012
Stil: Death/Thrash Metal

Review vom 16.06.2012


Andrea Groh
Das 'Königreich der Erlösung' liegt in Leverkusen. Und es existiert sogar dort schon seit 2003. Wer hätte das gedacht. Gegründet wurde es von Jussi und David Pesch. Hm, ob die verwandt sind mit Doro Pesch? - auf jeden Fall denkt man da gleich an Metal - und hat Recht. Allerdings gehen die Pesch-Brüder doch ein wenig härter zu Werke, als die blonde Sängerin mit dem gleichen Nachnamen.
Ach ja, nebenbei hilft Jussi bei Suidakra als Live-Gitarrist aus. Vielleicht habe ich ihn in dieser Rolle sogar schon gesehen…
Zurück zu Kingdom Of Salvation: Diese brachten 2004 ihr Demo heraus und 2006 ihre Debüt-CD "Lost In Chaos" als Eigenproduktion.
Danach fiel das Königreich anscheinend erst einmal in einen Dornröschenschlaf. Als Spindel fungierten hier einige Line-up-Wechsel.
Diese hat man wohl 2012 überwunden und der ganze (erneuerte) Hofstaat ist wach, bereit zu neuen Taten. Nämlich zu der zweiten CD, genannt "Into The Black Horizon".
Darauf gibt es einen Mix aus Death und Thrash Metal, wobei ich persönlich ganz gut finde, wenn die Stimme vom Keifen ins eher Grunzige wechselt.
Das Ganze hat einen gewissen dunklen Unterton (man spürt also den schwarzen Horizont), ist dabei doch recht melodisch. Natürlich gibt es meistens harte Riffs der beiden Gitarristen zu hören, aber gerade wenn sie sich zurücknehmen, das Geballer eher dunklen, ja fast schon doomigen Passagen weicht, hat "Into The Black Horizon" seine stärksten Momente.
Mein Favorit in dieser Hinsicht ist das mit über 13 Minuten längste Stück, der Titeltrack. Das ist der Soundtrack zu der Szenerie auf dem Cover. Hier zeigen Kingdom Of Salvation ihr ganzes Können, variieren das Tempo und die Atmosphäre, sind damit episch, heavy und apokalyptisch zugleich. Und doch, trotz aller Düsterkeit, gibt es kurze zarte Lichtblicke und die harmonischen Leads versprechen etwas Hoffnung.
Der Gegenpart der CD, also der Opener, hat auch was, gerade bei der Titelzeile »We are the Dead«, doch am zweitbesten gefällt mir "The Glorious Humanity".
Neben solchen Highlights gibt es auch Tracks, die ich eher durchschnittlich finde. Im Fall von "Into The Black Horizon" scheint es (zumindest für mich) nach dem Motto zu gehen, je länger, je besser. Vielleicht sollte man Kingdom Of Salvation eine Songlänge von mindestens fünf, besser zehn Minuten vorschreiben? Vielleicht ist das auch nur meine Meinung…
Vielleicht bevorzugt jemand die gradlinigen Songs? In beiden Fällen sind für den persönlichen Geschmack gute und weniger interessante Songs vorhanden. Vielleicht war es clevere Absicht von Kingdom Of Salvation, beides zu bieten… unterm Strich bleibt auf jeden Fall etwas Hörenswertes übrig.
Somit wird das 'Königreich der Erlösung' mit "Into The Black Horizon" zwar nicht zu Weltruhm aufsteigen, kann sich aber behaupten und beweisen, dass es noch existiert. Nur sollte man nun nicht wieder sechs Jahre warten, sonst übernimmt vielleicht doch ein Usurpator die Herrschaft und die Krone ist weg…
Line-up:
Marius 'Jussi' Pesch (guitars, vocals)
David Pesch (guitars)
Bernd Steuer (bass guitar)
Steve Wolz (drums)
Tracklist
01:We Are The Dead (7:09)
02:Triumph Of Deceit (4:41)
03:The Glorious Humanity (9:47)
04:Neverending (4:19)
05:I Am War (4:34)
06:Into The Black Horizon (13:51)
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