Kirk / Masquerade
Masquerade Spielzeit: 54:09
Medium: CD
Label: Mausoleum Records, 2014
Stil: Melodic Prog Metal

Review vom 24.03.2014


Jochen v. Arnim
Vor rund fünfzehn Jahren schon legten die beiden Schweizer, Thomi Rauch und Sammy Lasagni, den Grundstein für die Band Kirk. Man brachte im Jahre 2003 dann das Debüt mit dem Titel "The Final Dance" (klingt zwar eher nach Abschiedsalbum) heraus, das sich großer Beliebtheit erfreute. Besonders Japan machte hierbei mit beachtlichen Verkaufszahlen den Spitzenreiter. Es schlossen sich Live-Shows im Gefolge von Doro, PC 69 oder Axxis und Shakra an.
Nach dem ungeplanten Ausstieg des Drummers folgte dann eine lange Zeit mit intensivem Winterschlaf für Kirk. Die Musiker selber waren in der Zeit allerdings nicht untätig und verfolgten ihre Karrieren bei anderen Projekten wie Decent Disaster oder Godiva. Erst gegen Ende 2010 kam es mit neuem Drummer zur Revitalisierung der Band und man konnte nun ein weiteres Jahrzehnt musikalischer Erfahrungen in den gemeinsamen Topf werfen - zum allseitigen Nutzen.
Mit einer Ladung Songs ging man dann zu Dennis Ward, der ja nicht nur selber als Musiker bei u. a. Pink Cream 69 hohes Ansehen genießt, sondern auch als Produzent von Bands wie Angra, Eden's Curse oder Krokus. Ihm vertraute man zu Recht die Aufsicht über die Aufnahmen, das Mixing und Mastering sowie die Produktion an. Klar, dass es bei den vorliegenden elf Songs auf "Masquerade" hieran absolut nichts zu meckern gibt.
Was wir nun seit wenigen Tagen in den Regalen der Plattenhändler finden können, ist ein ganz feines Album, das sich vielleicht am besten unter der o. a. Genrefizierung finden lässt. Elf Songs auf rund fünfundfünfzig Minuten bieten eine kurzweilige Melange aus viel melodischem Hard Rock und Metal, natürlich mit viel Power und immer noch einem (kleinen) Hang zum Progressiven.
Und wo die Reise hingeht, macht uns direkt der Opener deutlich. "Devil's Claw" besticht durch eine kraftvoll-kernige Melodieführung mit sattem Riffing und stampfendem, treibendem Rhythmus, der die Matte fliegen lässt.
"Supersonic Speed" macht es noch besser und fährt die Brenner noch einmal um ein paar Stufen hoch. Sehr schön kommt hier die feine, flinke Gitarrenarbeit - eindeutig schon mal der erste Anspieltipp (und das war mir bereits beim ersten Durchlauf klar). Auch das unmittelbar danach folgende "Masquerade" hat so richtig etwas Packendes. Dazu trägt neben der hervorragend gespielten Gitarre auch eine treibende Rhythmusfraktion bei, unterlegt von einem subtil anregenden Keyboardteppich. Zwischendurch bin ich immer wieder mal von ganz kurzen Assoziationen zu Crimson Glory oder vielleicht auch Operation:Mindcrime geflasht, später kommen sogar noch die Jungs von Dream Theater dazu..
"Eternity" ist ein fast episch-düstern anmutender Rocker mit überzeugender Gesangslinie und erneut sauberen Keyboards, die einen tollen Spannungsbogen aufbauen und erhalten. "Fight Or Die" rifft sich in die Gehörgänge und weiß, mit dem knappen und markanten Refrain perfekt zu überzeugen. Ein weiteres Mal lebt die Mucke von Gitarre, Keyboards und Gesang. A propos Gesang, diese Stimme Thomi Rauchs weiß sehr gut zu variieren, passt hervorragend zur Mischung aus (Power-) Balladen und High Speed-Rockern.
"Time" erhebt sich etwas später, erneut in epische Höhen. Hochgeschwindigkeitsdrumming wird mit feinen Keyboardeinlagen geschmückt und dazu rifft Sammy Lasagni herrlich auf seiner Sechsaitigen, von dem einen oder anderen flinken Lauf unterbrochen.
Ach, was rede ich, die Scheibe ist einfach nur gut. Da geht der Pegel für das subjektive Empfinden an einigen Stellen mal etwas runter, dafür erreicht er an anderen eher den roten Bereich.
Mit Basel, der Heimat von Kirk, verbinde ich u. a. unseren schönen Vater Rhein und der kommt via Schaffhausen dort entlanggeflossen. Schaffhausen hat den Rheinfall und Kirk haben mit "Masquerade" eines ganz sicher nicht, einen Reinfall! Klasse Album für alle die, die mit vorgenannten Referenzbands gut leben können - ich packe das Teil auf jeden Fall nicht nach hinten ins Regal!
Line-up:
Thomi Rauch (vocals)
Sammy Lasagni (guitars)
Daniel Pfister (bass)
Bruno Berger (keybords)
Philipp Eichenberger (drums)
Tracklist
01:Devil's Claw
02:Supersonic Speed
03:Masquerade
04:Eternity
05:Fight Or Die
06:Nothing Else But Lies
07:Time
08:Tragedy
09:Face In The Crowd
10:The End Of The Universe
11:Fallen Angel
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