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Kneipenterroristen
Die Ersten werden die Letzten sein
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Kneipenterroristen - der Bandname legt die Messlatte gleich mal richtig hoch. Begonnen haben die vier Musiker vor 10 Jahren als Onkelz-Tribute Band, mittlerweile legen sie mit "Die Ersten werden die Letzten sein" das zweite Album mit eigenen Liedern vor. Fast zu vollmundig klingen die Versprechungen im Promozettel: »Einzig legitime Nachfolger der legendären Böhsen Onkelz«.
Etwas skeptisch lege ich das Album auf und kann mir schon beim Opener "Unsere Welt" ein breites Grinsen nicht verkneifen: »...wir tun euch nichts, wir wollen nur spielen«. Ziemlich heavy werden hier hintergründige Wortspielereien zum Besten gegeben. Die Band stellt sich vor, so wie auch im Titelsong "Die Ersten werden die Letzten sein".
"Religion" - wer hier die gleichnamige Onkelz-Nummer erwartet, wird nur anfänglich enttäuscht sein, die Kneipenterroristen rechnen mit eigenen Worten und Tönen nicht weniger bissig mit der Kirche ab, als dies die Onkelz mehrfach taten.
Durch alle Songs zieht sich musikalisch das, was ich nur als den typischen Onkelz-Sound bezeichnen kann - fetzig, dreckig, prollig, rockig. Und damit soll nun auch genug der Vergleiche sein, denn auch die eigene Leistung der Band kann sich durchaus sehen lassen.
"Geld verdirbt die Welt" - angesichts der gegenwärtigen Finanzkrise sollte diese Nummer eigentlich von morgens bis abends im Radio laufen. Skrupellosigkeit und Profitgier der sogenannten 'Oberschicht' werden mit deutlichen Worten angeprangert, das Fehlen von Verantwortung und Mitgefühl beklagt und sehr drastisch mit den Führungsetagen von Banken und Industrie abgerechnet.
"Der Zeitpunkt meines Todes" und "Schuld haben immer nur die anderen" - die beiden Nummern haben mich dann richtig beeindruckt. Eigenverantwortung steht bei beiden Liedern im absoluten Mittelpunkt und wird für alle Bereiche des Lebens eingefordert. Auch "Nichts zu bereuen" (»..ich ging meinen Weg immer grade aus, machte meine Fehler, aber lernte draus«) gehört in diese Richtung.
"Hopfen und Malz" und "Heute Nacht wird durchgemacht" sind Partynummern zum Mitgrölen und Abtanzen, "Mein letztes Bier" verführt zum Mitjammern, wenn denn das letzte Bier mit Sicherheit eines zu viel war.
Das Album hat mich wirklich überzeugt. Eigentlich ist es nun an der Zeit, die eigene Leistung der Kneipenterroristen anzuerkennen und sie aus dem Schatten der großen Vorbilder treten zu lassen.
Line-up:
Jörn (Gesang) Martin (Gitarre) Karsten (Schlagzeug) Goofy (Bass)
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