Knock Out Kaine, eine britische Kapelle, die mit ihrer Debütplatte "House Of Sins" seit neuestem diverse Plattenläden füttert. Das könnte was für mich sein, denn ihr Genre ist mit Hard Rock, Sleaze und Glam angegeben, also genau mein Geschmack.
Nur ihr anfänglich sehr kurz gehaltenes Intro "Welcome" führt mich in die Irre, meine ich mich aufgrund der soften Klänge auf einem Jahrmarkt des 19. Jahrhunderts zu befinden. Doch bereits nach gut zwanzig Sekunden lässt der Vierer seinen Titeltrack "House Of Siens" von der Leine, und dieser schwappt mit einer derartigen Brachialgewalt über mich herein, so, als ob mich eine riesige Büffelherde überrennen möchte. Dieser Track ist fast schon allein das Geld für den Erwerb des Silberlings wert.
Doch das ist längst nicht alles, was die Band zu bieten hat. Fortlaufend werden mir weitere zehn energiegeladene Songs der Extraklasse geboten, die allesamt mit derart viel Power präsent sind, wie man es heutzutage nicht allzu häufig zu Gehör bekommt. Sänger Dean Foxx hat richtig Eier, bläst seine Textvorträge völlig ungeschönt ins Mikro, empfiehlt sich nebenbei für Whisky- und Nikotin-Werbungen, ohne dabei auch nur einmal abstoßend zu wirken. Klasse Vorstellung, Dean!
Jimmy Bohemian lässt sich ebenfalls nicht lumpen. Beweist er ziemlich oft, welch großartiger Gitarrist er ist, indem er mit zahlreichen Soli attackiert, die sich allesamt hervorragend mit Dean Foxx' Zwerchfell ergänzen. Auch die Rhythmiker, Hau-Drauf-Experte Danny Krash sowie Tieftonspezi Lee Byrne, lassen es ordentlich krachen, schieben die Songs unermüdlich nach vorn und sind aus der Band ebenso nicht wegzudenken, wie die Hauptakteure selbst.
Trotz nie abflauender Dynamik, hat es die Truppe verstanden, Lieder mit Hit-Charakter zu entwerfen. Wenn zum Beispiel "Time", neben dem Titeltrack, nicht bald in den Charts vertreten ist, fresse ich alle Schellackplatten meiner Oma. Wow, hier geht die Post ab! Weitere Ohrwürmer: "Little Crystal", das vom Schellen eines Telefons ins Leben gerufene und einer Akustikklampfe begleitete "Backstreet Romeo", die Ballade "Coming Home", sowohl in der Rohfassung als auch in der Radio-Edition, die druckvollen "Going Down (She Goes)" und "Save Me". Selbst als bekennender 'Hasser' von Refraingesängen, empfinde ich Bohemians Zweitstimme als nicht störend, sondern sauge sie wohlwollend auf.
Fazit: Endlich! Endlich habe ich mal wieder eine Tonkonserve zur Begutachtung bekommen, die eine Tipp-Grafik verdient! Zwölf Songs, die fast alle hitverdächtig eingespielt wurden lassen auch kein anderes Urteil zu. Mit Musikern, die ausnahmslos ihr Handwerk verstehen, für zahlreiche Glanzlichter sorgen und in der Gesamtheit sehr homogen wirken. Eine Scheibe, die mit einer optimalen Tonqualität brilliert, sprich mit einem tollen Breitbandsound ausgestattet wurde und insgesamt keinerlei Schwächen zeigt. Zudem ist die Platte so gestrickt, dass alle Voraussetzungen geschaffen sind, um sich längerfristig beim Konsumenten einzuprägen. Rockerherz, was willst du mehr? Ich für meinen Teil bin grenzenlos zufrieden, habe eben eine Platte gecheckt, die ganz klar in meinem engeren Kreis der Kategorie 'CD des Jahres 2012' vermerkt ist. Ich werde die Band weiterhin im Auge behalten und bin gespannt, ob die Jungs dieses Werk noch toppen können. Nicht zögern - KAUFEN!
Line-up:
Dean Foxx (vocals)
Jimmy Bohemian (guitar, backing vocals)
Lee Byrne (bass, backing vocals)
Danny Krash (drums, backing vocals)
Tracklist |
01:Welcome
02:House Of Sins
03:Liquor Up
04:Little Crystal
05:Set The Night On Fire
06:Back Street Romeo
07:Skinstar
08:Coming Home
09:Going Down (She Goes)
10:Time
11:Save Me
12:Moving On
13:Bonus: Coming Home (radio edit)
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