»Die Meiste Band der Welt« meldet sich mit ihrem Reunion-Album zurück.
Was mir daran, soviel will ich gleich zu Beginn anmerken, schlicht auf die Eier geht, ist die Tatsache, dass erstens die Knorkators es nicht für nötig halten, eine vollwertige Promo auszuliefern, vier Lieder fehlen. Obwohl hingegen kleine und Kleinstlabels sowie Bands sich verdammt oft nicht zu schade sind, richtige CDs bzw. Vollversionen ihrer jeweiligen Scheiben bei uns einzureichen. Himmel noch mal, dann lasst es doch gleich ganz, oder bemustert halt digital. Nur dann werde ich es eben nicht besprechen, basta.
Zweitens sind mir Platten nach irgendwelchen Bandauflösungen mit 'Die neue Scheibe nach der Reunion' meist suspekt!
Dennoch möchte ich der äußerst sympathischen Berliner Truppe nichts wirklich Schlechtes ans Bein schreiben. Denn die Boygroup, wie die Knilche sich bezeichnen, ist eine der genialsten Bands im deutschsprachigen Raum.
Und auch deren neuer Silberling ist wieder ein Prachtstück musikalischer Unterhaltung.
Auch wenn ich nicht wirklich über jedes Lied urteilen kann, "Ain't Nobody (Knorkator 2011)", "Kinderlied", "Geboren" und "Sofort" fehlen auf meiner Promo. Und die ich schlicht auch keinen Bock habe, im Netz zu suchen, um mir darüber ein Urteil zu bilden. Jaaa, liebe Musikfirmen und dergleichen, das Ding existiert schon längst im WWW, und das nicht durch irgendwelche Knallchargen, die für I-Net-Magazine schreiben!!!!
So, das musste mal sein! Die Titel, die mir zu Verfügung stehen, haben es allerdings alle in sich.
Ist der Anfang der Scheiblette noch typisch irgendwo im Comedy verankert, so stellt sich spätestens bei "Warum" ein etwas ernster Unterton mit ein. Musikalisch wird es auch etwas elektronischer. Im Übrigen ist "Warum" das Stück, das es mir am meisten angetan hat. Wohl deshalb, weil es am ehesten an "Weg nach unten" erinnert, mein Lieblingslied der Hauptstädter. Obwohl auch "Bleib stehn" ein sehr ergreifendes Lied geworden ist.
Aber auch die anderen Stücke sind wieder mal im klassischen Knorkator-Stil. Ein wilder Mix aus Metal, Rock, NDH und Elektronik. Garniert mit nicht immer vordergründig lustigen, oftmals eher an Monty Pythons musikalische Ausflüge (auch die CD Aufmachung ist sehr an die Inseltruppe angelehnt) erinnernde Lieder, die fast alle mit einer Hookline ausgestattet sind, dass selbst Knorkator-Hasser nach einmaligen Hören die Melodien locker unter der Dusche mitträllern können. Das soll den Burschen um Alf Ator erst mal einer nachmachen!!!
Aber es gibt auch Neuerungen. So z.B. bei "Arschgesicht". Hier darf der Sohnemann Alfs zeigen, dass er genau so begabt ist wie der Herr Papa. Aber, und das wird wohl immer so bleiben, erst Stumpens Stimme macht die »Boygroup« so unverwechselbar. Denn jener punktet wieder mal haushoch mit seiner Falsettstimme, die oft schwindelerregende Höhen erreicht. Aber auch seine normale Gesangsstimme, die mit der gewissen Berliner Schnauze trumpft, ist eine Klasse für sich. Alles in allem bleiben die Jungs genauso, wie wir das immer wollen und wollten. Ein liebenswürdiger, oft chaotischer, dennoch genialer Beitrag zu der doch so oft langweiligen deutschsprachigen Szene, jawohl!
So bleibt mir abschließend nur zu sagen, wer die anderen Scheiben der Berliner schon im Schrank stehen hat, macht mit "Es werde Nicht" garantiert nix falsch. Ach, im Übrigen, ihr lieben Knorkatoren, da ja meine Promo kastriert ist, werde ich mir das Scheibchen kaufen, hätte ich sowieso gemacht, also keine Angst, dass ihr nicht genug Kohle macht, denn dann komme ich wenigstens auch noch in den Genuss einer DVD.
Und das solltet ihr, liebe Leser, auch tun, egal ob in der einfachen Edition, Luxus-Edition (plus DVD), als Venyl oder Fenn-Edition (sic!), also zackzack das Teil gekauft, ihr Säcke!
Line-up:
Stumpen (Gesang)
Alf Ator (Keyboard, Gesang)
Buzz Dee (Gitarre)
Rajko Gohlke (Bass)
Nick Aragua (Schlagzeug)
Tracklist |
01:Du nich
02:Nö
03:Arschgesicht
04:Du bist Schuld
05:Warum
06:Refräng
07:Ain't Nobody (Knorkator 2011)
08:Faster Harder Scooter
09:Kinderlied
10:Bleib stehn
11:Auf dem See
12:Geboren
13:Sofort |
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