Australien, grenzenlose Weiten, Kängurus, Krokodile und reichlich gute Musiker. Die aktuelle Scheibe auf meinem Schreibtisch kommt aus diesem Land, das viele gute Bands, wie AC/DC, Rose Tattoo und Vdelli, um nur einige zu nennen, hervorgebracht hat. Koritni reiht sich nahtlos in diese Liste ein. Hart, kraftvoll, dreckig und den australischen Staub in den Klamotten.
Die Produktion der aktuellen Scheibe lässt keinerlei Wünsche offen. Der Sound knallt aus den Speakern, das Mischungsverhältnis Gesang, Gitarren, Schlagzeug und Bass ist perfekt. Auch die Arrangements stimmen und bringen vom ersten Ton an gute Laune in die Bude. Da kann man die Finger einfach nicht vom Volume-Regler lassen und ich meine nicht, dass man ihn nach links drehen möchte. Scheiss drauf, immer Vollgas, die Nachbarn ziehen eh in zwei Monaten aus. Ja genau, die, die mir letztens die Polente auf den Hals gehetzt haben. Hoffentlich sind die Neuen etwas tolleranter.
Gleich der Opener "Red Light Joint" startet mit einem Riff, von dem man glauben könnte, er stamme von einer neuen AC/DC-Platte, die ja auch demnächst erscheinen soll. Meine Güte machen die Jungs Druck! Überhaupt scheinen sich Koritni auf die Fahne geschrieben zu haben, das Erbe von den australischen Megastars irgendwann anzutreten. Mir fällt beim Hören von "Highway Dream" eigentlich kein Grund ein, warum das nicht möglich sein sollte. Nackenverspannungen durch das ewige Headbangen sind vorprogrammiert.
Gesanglich hat der Namengeber der Band, Lex Koritni so einiges auf der Pfanne, ihm bereiten auch die höhere Lagen keine Probleme, ohne dabei aufgesetzt zu wirken. Hört euch mal "Never Say Goodbye" an, dann wisst Ihr, was ich meine. Schweinerock fällt mir da spontan ein. Ein kurzes Gitarrensolo macht das Ding rund. Überhaupt glänzen die Jungs am Sechssaitenholz auf der ganzen Platte durch ihren geilen Sound.
Einer meiner Lieblingssongs auf dem Album der Australier ist "Sick Again". Was Lex hier gesanglich abliefert ist Spitzenklasse. Lediglich das Cover "Got To Get You Into My Life", von den Beatles kann mich nicht so wirklich überzeugen. Ich weiss noch nicht mal genau warum das so ist, denn das Stück grooved recht ordentlich. Da ist mir das Original wohl zu sehr im Ohr.
Dafür entschädigt der Rausschmeißer "Ain't No Love Song", der buesrockig daherkommt und mit schönen Gitarrensoli glänzt. Ein würdiger Abschluss, für eine CD, die mit Sicherheit zu den Anwärtern auf das Album des Jahres gehört.
Sollte sich irgendwann mal AC/DC aufs Altenteil zurückziehen, müsst Ihr nicht traurig sein, es gibt ja Koritni.
Line-up:
Lex Koritni (vocals)
Eddy Santacreu (guitars)
Luke Cuerden (guitars)
Chris Brown (drums)
Matt D. Hunter (bass)
Tracklist |
01:Red Light Joint
02:Under The Overpass
03:Heaven Again
04:Highway Dream
05:Never Say Goodbye
06:Sick Again
07:Not Your Man
08:I See The Light
09:Starving Fast
10:Lady Luck
11:Got To Get You Into My Life
12:Ain't No Love Song
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