Kosmik Skream / Same
Kosmik Skream Spielzeit: 52:25
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2014
Stil: Hard Rock/Metal

Review vom 24.03.2015


Jochen v. Arnim
Die Band Kosmik Skream ist im Grunde das Projekt des Schlagzeugers Vitali Schogenow, der sich gemeinsam mit seinen Mitstreitern ab 2013 ins Studio verzogen hat und sukzessive die vorliegenden Tracks eingespielt hat. Mit Jürgen Marcus am Mikro, Roman Beselt am Tieftöner sowie Alex Scholpp als Gitarrist hat das Quartett einen Reigen richtig feiner Songs zustande gebracht. Sollte der Name des Gitarristen bei dem einen oder anderen ein Glöckchen klingeln, dann liegt das daran, dass er u. a. bei Sinner im Line-up auftaucht, wo er seit 2011 ebenfalls die Axt schwingt. Und da der gute Mat ja nicht gerade dafür bekannt ist, sich mit Dilettanten zu umgeben, haben wir hier schon mal einen Pluspunkt.
Aber das soll die Fähigkeiten und Leistungen der drei anderen Kollegen hier auch nicht ansatzweise schmälern, haben sie es doch verstanden, ihr Können unmissverständlich auf das silberne Debüt zu bannen, das unlängst den Weg in die Regale gefunden hat. Dieses Scheibchen umfasst zwölf sehr gefällige Tracks - für jeden, der sich im Dunstkreis zwischen Hard Rock, klassischem Heavy Metal und ein wenig LA-Glam bewegt. Gute Gitarrenarbeit dominiert die Songs durch die Bank weg und die unterstützend-treibende Rhythmusfraktion lässt ebenfalls keine Wünsche offen.
Auffallend direkt ab Track Nr. 1, "Speed Of Light", ist die Gesangsleistung Marcus Jürgens', dessen Organ eine leckere Mischung aus leicht sleaziger Attitüde und gekonntem Anstieg in hohe Tonlagen bietet. Er hinterlässt auf dieser CD eine durchweg überzeugende Visitenkarte, die zudem von den Backings zwei seiner Mitstreiter gezielt und gut aufgewertet wird.
Wie die oben angesprochenen Referenz-Genres schon vermuten lassen, gibt es hier keinen Power Metal voll auf die Zwölf. Das bewegt sich alles in gemäßigten bis mittleren Drehzahlbereichen, die sich hervorragend für die vielen kleinen Gitarrensoli eignen, mit denen Meister Scholpp vor den Tag kommt. Kaum ein Track, der sich nicht durch einen schönen Solo-Ausflug auf der Sechssaitigen veredelt sieht, mal leicht sphärisch angehaucht, mal als kernig-flotter Gegenpol.
Kozmik Skream haben beim Songwriting durchaus darauf geachtet, eine gewisse Eingängigkeit herbeizuführen. Stücke wie "Do Or Die", "Your Heart" oder auch "Cold Days In Hell" sollen hier nur mal exemplarisch und (fast) wahllos aus dem Dutzend gezogen und genannt werden. Die Refrains bleiben haften, da ist das Klassenziel zweifelsohne erreicht. Besonders mag "A Way Back Home" gefallen, vielleicht auch, weil es beim Rezensenten in einzelnen Passagen Erinnerungen an das grandiose "Turn The Page" von Bob Seger erinnert.
Da hat mir der Briefträger mal wieder ein richtig gutes Debüt einer mir bis dato unbekannten Band ins Haus geliefert. Ich freue mich schon auf einen Nachfolger, der hoffentlich nicht allzu lange auf sich warten lassen wird. Die vier Jungs haben aus ihrem Potential eine feine Grundhitze entfacht und wenn sie jetzt noch ein oder zwei Briketts nachschieben, sollte der Bekanntheitsgrad sprunghaft und mit Recht ansteigen. Well done, boys!
Line-up:
Marcus Jürgens (vocals, backings)
Alex Scholpp (guitars)
Roman Beselt (bass, backings)
Vitali 'Vital Roxx' Schogenow (drums, backings)
Tracklist
01:Speed Of Light
02:The Truth Will Set You Free
03:Survival
04:Addiction
05:Who Can Tell The Anwers
06:Do Or Die
07:Your Heart
08:Cold Days In Hell
09:A Way Back Home
10:You
11:Better Way
12:Where Do We Come From
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