Kresta / Damaged Passion
Damaged Passion Spielzeit: 44:41
Medium: CD
Label: Magic Minds Music, 2006
Stil: Melodic Rock/AOR


Review vom 10.02.2007


Jürgen B. Volkmar
Wenn das Coverartwork symbolisch gemeint sein soll, dann müsste entweder Hardcore oder zumindest Punk angesagt sein, ist es aber nicht. Im Gegenteil, Melodic Rock der härteren Gangart, zumindest teilweise, genauer gesagt Melodic Rock der neueren Prägung oder New Breed of Melodic Rock, das Letztere wäre am zutreffendsten.

Peter Kresta, der Namensgeber des Band-Projekts Kresta, hat seine Erfahrungen u.a. als Gründer von No Promise und als Gitarrist, Keyboarder und Produktionsassistent gesammelt.
Diese Einflüsse sind im musikalischen Layout unüberhörbar. "Fantasy", ein Melodic-Kracher mit Losgehfaktor, offenbart stimmige Riffings und elegante Rhythmuspartien. Klassische Zutaten wie tolle Hooklines und Refrains mit melodischem Gitarreneinsatz, sorgen für wohlwollendes AOR-Feeling. Natürlich erinnert manches an große Vorbilder: Journey, Dare und Survivor schimmern verhalten durch, bleiben jedoch nur als Schemen haften. Auffällig ist, dass die Gitarrenarbeit Akzente setzt. "Savage Society" brettert als Vorzeige-Midtempo-Rocker den Highway runter. Kresta gibt Gas und schraubt mit seinem ausdrucksvollen Organ das Stimmungsbarometer noch einige Stufen höher. Alles klingt modern und nie altbacken.
Die Ballade "No Limits" zeigt den Shouter in einer komplett veränderten Klangfarbe. Keyboardklänge laden zum Träumen ein und bringen in einer homogenen Allianz mit weiblichen Background Vocals bestes US Songwriter-Feeling ein. "Passion Of The Fire" serviert den klassischen Melodic Song schlechthin. Mehrstimmige Refrains und packende Gute-Laune-Riffs bis zum Abwinken. "Love Reaction" bringt mit Twin Leads die gehörige Mischung Gitarrenmovement in den Klangkörper. Mit kehliger Stimme und anfangs pathetischen Keyboardpassagen wird die Rockattitüde bedingungslos ausgespielt. Die Zeiger stehen auch weiterhin auf Rock'n'Roll, obwohl "Dream Away" mit sanften Tönen sich von einer Halbballade zu einem echten Rocker offenbart.
Zu welchen Sangesleistungen der Shouter aber tatsächlich fähig ist, wird erst auf "Golden Time" klar. Eine Sängerin mit echtem Potenzial öffnet die Pforte für die zweite Überflieger-Ballade mit Stadionformat. Hier stellt sich die Frage, warum Journey Jeff Scott Soto verpflichtet hat und nicht Peter Kresta, der mit seiner Stimme wahrscheinlich sogar Polarkappen zum Schmelzen bringen könnte.
"Zofie..." und "Massacre..." mit Gitarrendominanz und knackigen Grooves lassen das Pendel dynamisch weiter schwingen. Ambitionierte Gitarrenarbeit und perfektes Songwriting machen diese Veröffentlichung zu einer anspruchsvollen Reise in die zeitgenössische Melodic-Welt. Fett produziert und von keinem Geringeren als Bobby Altvater gemastert, wurde eine mehr als solide Leistung abgeliefert.
Emotionalität und Melodienführung mit eigener Identität wecken Hoffnungen auf das nächste Werk.
Tracklist
01:Shine
02:Fantasy
03:Savage Society
04:No Limits
05:Passion Of The Fire
06:Love Reaction
07:Dream Away
08:Golden Time
09:Zofie (A World Apart)
10:Massacre (Strike Down)
11:No Limits (Bonus Dance)
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