Ted Russell Kamp / Get Back To The Land
Get Back To The Land Spielzeit: 49:41
Medium: CD
Label: Kufala, 2011
Stil: Americana

Review vom 17.01.2011


Wolfgang Giese
Mit dieser Musik gibt es nach den ersten Titeln bereits ein 'Problem'. Wie in aller Welt ist sie einzuordnen, in welche Schublade packe ich sie nur?
Rock mit Countryeinschlag, die Eagles lassen bisweilen grüßen, man spricht von weiteren Einflüssen aus Southern Rock, J.J. Cale , Kris Kristofferson , Waylon Jennings - eine verführerische Mischung ...
Vom Musiker selbst produziert, erfreut uns das Album mit einem stimmigen Mix aus mannigfaltigen Zutaten.
"California Wildflower", ein sonniger Westcoast-Sound mit dem Klang einer elektrischen 12-String bildet den Auftakt. Weiter gehts mit flotten Rockern ("If I Had A Dollar"), Country Rock ("Lonelytown"), Rock mit Slideguitar ("God's Little Acre"), bis dann plötzlich ein sattes Bläserarrangement, gepaart mit einer sehnsüchtig klingenden Pedal Steel das cool schleppende "(Down At The) 7th Heaven" antreiben. Ein sanft groovendes Stück ("Aces & Eights") wechselt sich ab mit "Georgia Blue", das mich sofort an The Band erinnert - auch hier wieder mit feiner Bläserbegleitung.
Ein wenig in die Richtung J.J.Cale tendiert "Get Back To The Land", "Right As Rain" ist eine Ballade mit unterschwelligen Orgelklängen, "Don't Look Down" funkt geschmeidig, aber dezent und nach etwas Country klingt der letzte Track, "Bottles On The Table", ein wenig nach Neil Young.
Na, zu viel versprochen?
Hier ist wirklich eine gute Sammlung verschiedener Einflüsse zu einem Ganzen verschmolzen worden. Mein Kritikpunkt betrifft, wie so oft, die Stimme, die mich nicht immer überzeugen kann. Etwas mehr Ausdruck wünschte ich mir bei dem einen oder anderen Stück.
Diese neue Scheibe ist nach der ersten Soloplatte des Künstlers, "Dedication" aus 1996, übrigens ein instrumentales Jazzalbum, die fünfte. Zuvor hatte sich der in New York geborene Musiker in Seattle mit seiner Band Ponticello einen lokalen Namen gemacht. Nachzuhören auf einer 2003 erschienenen Kompilation mit dem Namen "The Ponticello Years". Als Bassist hatte er sich anschließend unter anderem bei Shooter Jennings verdingt und nebenbei seine Soloalben eingespielt.
Aufgenommen wurde die Musik laut Text auf der Hülle in vielen Hotel- und Wohnzimmern überall in den USA. So, nun will ich mich letztlich doch noch zu einer 'Schublade' durchringen und packe es in jene, auf der 'Americana' draufsteht, berücksichtigt die Musik doch einiges, was an ureigenen Einflüssen der US-amerikanischen Musikgeschichte vorhanden ist. Eben eine Mischung von Tradition und Moderne. Ich denke, auch Gram Parsons wäre teilweise zufrieden gewesen damit.
Line-up:
Ted Russell Kamp (vocals, bass, electric & acoustic guitars, Hammond organ, Wurlitzer piano,
trumpet, trombone)
Don Ian (guitars)
Tony Gylkison (guitars - #7)
Kenny Vaughan (guitars - #8, 10)
Brian Whelan (guitars, Wurlitzer)
Mike Sessa (drums)
Daniel Glass (drums - #9)
Dave Raven (drums - #1, 2, 6, 12)
Eric Heywood (pedal steel - #7, 8, 13)
Robby Turner (pedal steel - #5)
Carl Byron (Wurlitzer - #9)
Nick Nguyen (violin, viola, cello - #9)
Angelo Moore (tenor sax, soprano sax - #6)
Michael Webb (Hammond organ - #3, 10)
Gia Ciambotti (harmony vocals - #8, 13)
Nicole Gordon (harmony vocals - #2)
Tracklist
01:California Wildflower
02:If I Had A Dollar
03:Lonelytown
04:God's Little Acre
05:(Down At The) 7th Heaven
06:Aces & Eights
07:Georgia Blue
08:Time Is A Joker
09:Get Back To The Land
10:Right As Rain
11:Don't Look Down
12:Half Hearted
13:Bottles On The Table
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