Daniele Liverani / Genius-Episode 2:
In Search Of The Little Prince
Genius-Episode 2
Über meinen Tisch gingen zwecks Reviews schon viele CDs von bei Frontiers unter Vertrag stehenden Künstlern - und nun zum ersten Mal eine Rock Oper, wobei ich diese eher als Metal-Oper bezeichnen würde, denn das Werk bewegt sich für meine Begriffe doch in eher härteren, also metalischeren Gefilden.
Interessant ist erst einmal das Aufgebot namhafter singender Stars, welches natürlich dem Projekt durch die Vielzahl unterschiedlicher Charaktere eine ganz besondere Note verleiht.:
Mark Boals (Ring Of Fire, ex Malmsteen) - Vocals as "Genius"
Daniel Gildenlow (Pain of Salvation) - Vocals as "Twinspirit n. 32"
Russel Allen (Symphony X) - Vocals as "Dream League Commander"
Edu Falaschi (Angra) - Vocals as "Jason"
Jeff Martin (Racer X) - Vocals as "Seventree"
Rob Tyrant (Labyrinth) - Vocals as "Oddyfer Guardian"
Eric Martin (ex Mr. Big) - Vocals as "Mr. Niko"
Johnny Gioeli (Hardline, Axel Rudi Pell) - Vocals as "Oddyfer"
Liv Kristine (ex Theatre Of Tragedy) - Vocals as "Klepsydra"
Philip Bynoe (Steve Vai, Ring Of Fire) - Vocals as "The Storyteller"
"In Search Of The Little Prince" ist bereits der 2. Teil einer aus der Feder von Daniele Liverani stammenden Rockoper und auch hier wurde der Großteil der Instrumente (Gitarre, Bass, Keyboards) von Liverani himself eingespielt. Die Drums steuerte Dario Ciccioni bei.
Entführt wird der Zuhörer in die unbekannten Dimensionen der aufregenden Gedankenwelt von Genius, was immer man sich auch darunter vorstellen soll.
Obwohl für das Verständnis der Geschichte sicherlich wichtig, nervt vor jedem Track die gelangweilte Stimme des Philip Bynoe als Storyteller.
Musikalisch werden ganze 74 Minuten lang ein abwechslungsreicher Mix aus Melodic Rock, Heavy- sowie Progressive Metal geboten.
Wie gesagt, mal abgesehen von der erzählenden Einleitung - bereits der rasante Opener "He Will Die", versehen mit treibenden Riffs und fetten Drums sowie der tollen Stimme des Mark Boals, lässt die Matten voller Enthusiasmus kreisen.
"Playing In Their Dreams" ist einer wunderschöne, sofort ins Ohr gehende Ballade und lässt verschnaufen, um dann mit den nächstfolgenden Tracks ("You Won't Escape", "Valley" und "Beware") voll aufzudrehen.
Mit "My Dear Son" wird die nächste ruhige Nummer nachgeschoben, aber "What He Has To Say" fährt wieder das volle Brett.
"All My Fault", eine feine Prog-Nummer übrigens, bei welchem sich Mark Boals und Daniel Gildenlöw gesanglich duellieren, und die eine Spielzeit von über 10 Minuten hat (Du liebst doch Songs mit Überlänge, gell Ulli?? *gg* ) löst echte Begeisterung aus.
Ein wunderschöner Ohrwurm ist "To Be Free". Liv Kristines feine Stimme bekommt eine mit tollen Hooklines versehene Instrumentaluntermalung. Der Song, zart beginnend, baut sich in der Mitte mehr und mehr auf und erzeugt zunehmend Gänsehautfeeling.
"Far Away From Here", ebenfalls ein Track mit Ohrwurmcharakter und einer Mischung aus Hard- und Progrock sowie Chorgesanguntermalung, bildet den würdigen Rahmen für ein recht gelungenes Werk, wenn man von wenigen Kritikpunkten einmal absieht.
Etwas störend empfinde ich zum Beispiel, neben dem bereits erwähnten nöligen Storyteller auch die krassen Übergänge zwischen Powersongs und Balladen.
Empfehlenswert ist "In Search Of The Little Prince" auf jeden Fall für alle Fans, die Mammutprojekte mit Starbesetzung lieben.
Anspieltipps: "Playing In Their Dreams", "Valley", "All My Fault", "Far Away From Here"
Spielzeit: 79:52, Medium: CD, Frontiers Records, 2004
1:He Will Die (8:32) 2:Playing In Their Dreams (5:59) 3:You Won't Escape (4:41) 4:Valley (5:15) 5: Beware (5:27) 6:My Dear Son (7:50) 7:What He Has To Say (6:42) 8:All My Fault (9:07) 9:To Be Free (4: 15) 10:Fight Again (5:13) 11:Far Away From Here (9:10)
Ilka Czernohorsky, 31.05.2004