Drew Landry / Sharecropper's Whine
Sharecropper's Whine Spielzeit: 75:29
Medium: CD
Label: Blue Rose Records, 2012
Stil: Americana

Review vom 25.07.2012


Wolfgang Giese
Raubeiniger Charme schallt mir entgegen, wenn Drew Landry die erste Runde seiner aktuellen Platte startet. "Sharecropper's Whine" ist sein drittes Album seit 2003 und eigentlich ist es bereits seit 2008 fertig, wird nun aber mit drei zusätzlichen Stücken vorgelegt. Mandoline und akustische Gitarre begleiten seinen Vortrag und somit ist der Beginn im Umfeld von Folk und Country angesiedelt. Beim zweiten Titel, der der Platte den Namen gab, fällt mir sofort der gesangliche Vergleich zu
Levon Helm ein. Auch ist der Sound mit diesem rumpelnden Schlagzeug ähnlich, die Slide-Gitarre setzt zudem Akzente und dies ist eben einer jener Songs, wie sie sich zu Zeiten von The Band in die Seele geschlichen haben.
Seine Heimat ist der Südwesten Louisianas und der Sound jenes Landstriches kommt auch nicht zu kurz. Americana ist hier sozusagen das 'Deckmäntelchen', unter dem sich die Musik - grob gesehen - versteckt. Ich kann mit Fug und Recht behaupten, dass dieser Künstler eine eigene Stimmung erzeugt, sich der Roots bedienend und mit verschiedenen Arrangements eine ganz besondere, eigene Art modernen Folks vorstellt. Mal ist es spartanisch und ruhig, mal ist es heftiger, mal wird beides perfekt kombiniert, wie auf "Jouvenile Deliquent", das verhalten startet, aber zwischendurch auch laut wird. Und ich denke, auf seine Art kann Drew 'laut' schon werden, hat er doch nach der Havarie der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko mit seinem "BP Blues", eindeutig Stellung genommen, was ihm nicht nur Freunde einbrachte. Es ist gut, dass es noch Musiker und Songwriter gibt, die die Konfrontation nicht scheuen. So gewinnt die Musik an Glaubwürdigkeit, steht dem Hörer näher und macht die Identifizierung mit dem Künstler einfacher.
Alle Texte sind im Booklet vorhanden und so ist es ein Leichtes, sich in die Welt des Protagonisten einzubinden. Ein sehr unbequemes Thema behandelt er zum Beispiel auch mit "Conspiracy Theory". Hier geht es nicht nur um den Anschlag auf das World Trade Center, auch die Themen Lincoln und Hiroshima werden hier angepackt und das in zynischer Weise: »Give your soul to Jesus, give your ass to Uncle Sam. Ain't nobody gonna leave Iraq til we finish with Iran «. Musikalisch wird einiges an Abwechslung geboten, viel Ausdruck und Leidenschaft quillt aus der Musik.
Ich denke, Landry ist ein durchaus wichtiger Singer/Songwriter aus der Riege um Leute wie
Calvin Russell & Co.
Line-up:
Drew Landry (vocals, guitar, drums - #14)
Al Bernard (mandolin - #1)
M.J. Nunez (electric guitar - #2, guitar - #3-6,10,12,17, harp #8)
Eric Fry (bass - #2, banjo - #2,4,10)
Jonno Frishberg (fiddle - #2,7)
Glenn Feilds (drums - #2 4,10)
Lori Lemelle (vocals - #3,17)
J. Meaux (guitar - #3,12, slide - #7)
Burny Watson (drums - #3,5)
R. Comeaux (steel - #3,16)
J. Valdetero (bass - #3,5,17)
K. Richard (vocals - #4, guitar - #4)
R. Kash (mandolin - #4)
A. Doupsie (accordion - #5,17)
Blake Simon (harp -#6,8,9)
W. Curtis (guitar - #6)
K. Alleman (drums - #6,8,12)
Andrew Duplantis (bass - #6,8,11,12)
Becca Begnaud (vocals - #7)
Fred Ramirez (guitar - #7,11)
J. Burton (keys - #8)
Catherine Planet (fiddle - #14)
Sam Broussard (guitar - #15)
E. Adcock (piano - #15)
Paul "Bird" Delofose (drums - #17)
D. Paul Williams (guitar - #17)
Tracklist
01:Strength Of A Song
02:Sharecropper's Whine
03:Jouvenile Deliquent
04:Lap Of Luxury [Landry - Richard]
05:Oceans Apart
06:Outwest
07:Carry My Cross
08:Take My Place
09:Over There [Biram]
10:90 Proof
11:Sangre De Jesus
12:Conspiracy Theory
13:Open Range
14:3rd World Country Blues
15:Make It Rhyme [lyrics Drew Landy - music Eric Adcock]
16:Last Man Standin'
17:Gone Home [Landry, Cooke, Chenier etc.]
(written by Drew Landry, unless noted)
Externe Links: