Gleich vorweg: Diese Aufnahmen erblicken nicht zum ersten Mal das Licht der Welt, denn dieses Konzert vom 5. November 1981 aus dem Hammersmith Odeon in London, übrigens das letzte der damaligen Tournee der Band, gab es bereits vorher auf CD, und zwar unter dem Titel "King Biscuit Flower Hour Presents Greg Lake in Concert". Allerdings fehlte dort das letzte Stück, insofern betrachte ich "C'est La Vie" nun als Bonus.
1981 war es, als ich ganz heiß auf das erste, gleichnamige Solo-Album von Greg Lake war. Aber nicht wegen Lake, sondern vielmehr war das der Tatsache geschuldet, dass der Gitarrist Gary Moore mitwirkte. Jener Moore, den ich bereits im Visier hatte, seitdem er als Mitglied der irischen Band Skid Row (aus meiner Sicht) Musikgeschichte schrieb. "Skid" hieß das Album aus 1970, das mich zum Fan des Gitarristen werden ließ. Und Lake, nun... dessen Stationen, zum Beispiel mit King Crimson, die ich eigentlich in erster Linie mit Robert Fripp in Verbindung brachte, und Emerson, Lake & Palmer , die für mich als Liebhaber der Band The Nice nur Relevanz aus dem Mitwirken von Keith Emerson bezog - also, Lake war für mich insofern eigentlich nie so DER Musiker in meinem persönlichen Fokus.
Um jetzt auf seine erste Soloplatte zurückzukommen, änderte sich dieses damit nun doch noch. Zwar zunächst auf das Gitarrenspiel Moores fixiert, fand die Band insgesamt mein Wohlwollen. Nun erst war auch Lake mit seinen Kompositionen und seinem Gesang für mich wichtig geworden, denn hier schien einfach alles sehr gut zusammen zu passen.
Die Aufnahmen dieses Livekonzerts beinhalten jedoch lediglich vier Songs des Albums und präsentieren vielmehr einen Überblick auf das vorherige Schaffen Lakes, jedoch ist auch ein für Moore typischer Titel dabei, "Parisienne Walkways". Schon läutet die Fanfare die Phase ELP ein - ungewöhnlich ist in diesem Umfeld nun die Gitarre, die sich mit dem Song von Moore bei "Nuclear Attack" noch voller ausbreiten kann.
Im Übrigen gefallen mir gerade diese Songs der Soloplatte am besten und ich kann die übrigen Stücke lediglich als Zugabe im Sinne einer Greatest-Hits-Kollektion betrachten. Insofern ist das Ergebnis nicht unbedingt eine mehr als zufriedenstellende Angelegenheit, sondern ist in der Ausführung nur befriedigend. Als angenehme Überraschung empfinde ich jedoch die Version von "Lucky Man" in seiner mehr akustischen Ausrichtung, mit diesem schönen Gitarrensolo von Moore. Der Gitarrist und Lake passten aus meiner Sicht überhaupt sehr gut zusammen.
Ohne Frage: Hier waren Könner am Werk, doch hätte das Ergebnis für mich besser sein können, wenn die Konzentration allein auf den von Greg Lake neu eingeschlagenen Weg beschränkt gewesen wäre, und weil nun auch noch aus dem Fundus von Gary Moore geschöpft wurde. "Parisienne Walkways" ist zweifelsohne - unabhängig davon - eine feine Version, dann erweitert sich der Kreis noch mehr.
Line-up:
Greg Lake (lead vocals, guitar)
Gary Moore (vocals, lead guitar)
Tommy Eyre (vocals, keyboards)
Ted McKenna (drums)
Tristram Margetts (bass)
Tracklist |
01:Fanfare For The Common Man - Karn Evil 9 [Aaron Copland - Keith Emerson, Greg Lake, Peter Sinfield] (6:11)
02:Nuclear Attack [Gary Moore] (5:45)
03:The Lie [Tony Benyon, Tommy Eyre, Greg Lake] (4:33)
04:Retribution Drive [Tony Benyon, Tommy Eyre, Greg Lake] (5:41)
05:Lucky Man [Greg Lake] (4:50)
06:Parisienne Walkways [Phil Lynott, Gary Moore] (6:03)
07:You've Really Got A Hold On Me [Smokey Robinson] (5:25)
08:Love You Too Much [Bob Dylan, Greg Lake, Helena Springs] (5:03)
09:21st Century Schizoid Man [Robert Fripp, Ian McDonald, Greg Lake, Michael Giles, Peter Sinfield] (9:06)
10:The Court Of The Crimson King [Ian McDonald, Peter Sinfield] (5:39)
11:C'est La Vie [Greg Lake, Peter Sinfield] (5:24)
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Externe Links:
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