|
Hermann Lammers Meyer / The Good Old Days
|
|||
|
Wieder eine Platte, die in der Heimat der Countrymusik entstand, aufgenommen im Hilltop Studio in Nashville, erschienen im Jahre 2003.
Namhafte Musiker des Genres wie Buddy Emmons, Buddy Spicher sowie Studiocracks wie Gene Chrisman und Mike Leech, beide schon in Diensten eines Herbie Mann, tragen zum professionellen Gelingen des Songreigens bei. Sechs Eigenkompositionen gibt es, aber auch Country-Untypisches, wie einen Song der Gebrüder Gibb ("Don't Forget To Remember"). In "The Good Old Days" werden genau jene beschrieben - mit Einblicken in bestimmte Lokalitäten, mit Musik von Ray Wylie Hubbard, 'Wet T-Shirt-Shows', und das im feinsten, shuffelnden Bakersfield-Sound. Ein lockerer und froh stimmender Einstieg mit professionellen Soli der Musiker.
Meistens singt Hermann, und bei sechs Stücken gibt es Gastvokalisten. Einmal sind es die mir unbekannten Michele Voan, Annie B oder Lois Johnson, dann aber auch zwei gute alte Bekannte, wie der Countrystar Johnny Bush und - wer kennt sie noch? - die Dame, die 1966 einen Hit mit "Single Girl" hatte: Sandy Posey. Letztere hört man anlässlich der Coverversion des oft kopierten Songs von Joe South: "Games People Play". Die beiden Sänger bringen den Titel recht entspannt und mit zu vernehmender Freude am Song. Dazu die durch die ganze Platte absolut professionelle agierende Musikercrew, so hört man dann auch sehr gern zu und lässt sich inspirieren und nimmt teil an den so verschiedenen Stimmungen der einzelnen Lieder. Sei es tieftraurig und ergreifend, wenn Hermann und Annie B "Keep Your Promise, Willie Thomas" mit viel Gefühl intonieren und die Steel dazu so wunderbar schluchzt (ach, die Welt scheint so irgendwie in Ordnung, auch wenns traurig klingt), oder so richtig positiv in vorwärtspreschendem Ambiente bei "I Just Came To Get My Baby Out".
So erleben wir einen Wechsel zwischen diesen beiden Grundstimmungen, die dann die eine oder andere Feinabstimmung hinzubekommen. Die Trucker werden auf "Highway Heroes" auch gewürdigt, ein Titel aus 'Aschendorfer Feder'. Bekannte Komponisten wie Justin Tubb oder Cindy Walker kommen ebenso zu Wort, wie eher countryuntypische Musiker, die bereits erwähnten Gebrüder Gibb mit "Don't Forget To Remember". Erstaunlich - dieser Song fällt dabei so gar nicht aus dem Rahmen, eine feine Countryballade ist das geworden. Würde man die Nummer nicht kennen, könnte man nicht unbedingt die Bee Gees dahinter vermuten. Nahtlos passt das in diesen Reigen feiner Musik, die das Herz jedes Countrymusikfans höher schlagen lässt. Vor allem jener, die noch den 'echten' Sound mögen und nicht die Mainstream-Bewegung der heutigen Countrycharts. Entstanden ist hervorragende, stark traditionell geprägte Countrymusik, und ich liebe immer wieder diese Ausflüge nach Bakersfield und die wohltuende Nähe zu Gram Parsons.
Line-up:
Hermann Lammers Meyer (vocals) Michele Voan (vocals - #2) Sandy Posey (vocals - #5) Annie B (vocals - #6, 9) Lois Johnson (vocals - #11) Johnny Bush (vocals - #17) Buddy Emmons (steel) Pete Wade (guitars) Buddy Spicher (fiddles) David Smith (bass) Gene Chrisman (drums) Mike Leech (bass) Gordon Mote (piano) Jimmy Capps (acoustic guitar) Friso Lücht (strings)
Externe Links:
|
