Oh, ein neues Beatsteaks-Album? Ach nein. Momentan sind wohl stilisierte Gesichter auf dem Cover und ein Punkt vor dem kleingeschriebenem Albentitel einfach Standard. Immerhin haben es die vier Jungs aus der Schweiz und Österreich geschafft, den ofiziellen 'Air and Style TV'-Trailer-Song '08 zu produzieren. Vielleicht ein Grund, sich dieses Album mal ein wenig näher anzuhören.
Die elf Stücke dieser Scheibe schwimmen alle so vor sich hin, das sei vorweggenommen. Den Anfang macht ".in a world" - ja genau, alles klein und mit Punkt davor. Meiner Meinung nach hätte man sich gerade für den Einstieg ruhig etwas mit mehr Energie oder aber mehr Abwechslung aussuchen können. Warten wir also mal ein wenig ab, denn schon der zweite Song ist ja das groß beworbene 'Air and Style...-ihr-wisst-schon'-Song. Der gibt auch in der Tat schon ein wenig mehr her. Hier wurde bereits auf ein netteres Panorama im Mix geachtet und das Schlagzeug rückt ein wenig nach vorn. Singlequalitäten also. Die Musik darf man wohl getrost als Pop Rock bezeichnen. Mit ein paar Breaks wird probiert Spannung aufzubauen. Dass dies nicht gelingt, mag an der kurzen Studiozeit von vier Tagen liegen, oder vielleicht auch andere Gründe haben, 'inspirierend' ist jedenfalls anders.
Es folgen Lieder, die etwa dem selben Gusto huldigen und teilweise ein wenig nach R.E.M. klingen. 'Rapid Eye Movement' kommt dann beim ein oder anderen Hörer wohl durchaus auch vor. Dazu sollte man vielleicht noch wissen, dass es sich hierbei um eine Schlafphase handelt. Andere werden dieses Album gerne zur Entspannung nebenbei hören und es ein 'nettes Album' nennen.
Hoffnung kommt nochmal bei ".drop", dem sechsten Track der CD, auf. Der Anfang erinnerte mich schon ein wenig an die düsteren Slut-Stücke, doch dann bricht eben wieder dieser Tick Nettigkeit durch. Hätte man dieses Lied ein Stück mehr in die Prog-Ecke gesteckt, hätte durchaus was daraus werden können. Auch so nicht ganz ohne, präsentiert es sich mit Satzgesang im Refrain, einigermaßen eindringlichen Breaks nach eben diesem, und einem Gitarrensound, den ich mal als ganz anständig bezeichnen möchte.
Danach wird leider wieder ein wenig R.E.M. mit einigem Folk-Anteil hervorgeholt. Gerade Rhythmen und straighte Beats bieten hier etliche Tanzgelegenheiten. Zugegebenermaßen aber eher von der Art, zu der Mädchen sich gerne bewegen (möglicherweise können Jungs es auch einfach nicht? ☺).
Insgesamt wirkt das Album wenig strukturiert, man findet keinen roten Faden, sondern eher nur eine Aneinanderreihung einzelner Tracks - wohl teils auch ein Zugeständnis an die moderne Zeit, in der gerne mal einzelne Tracks heruntergeladen werden. Nicht klar was ich meine? Mittendrin gibt's mal ein 'härteres' Stück, mal ein reines Akustiklied, mal dies, mal das.
Dieses Album gewinnt bei mir leider auch bei abermaligem Hören nicht. Wohlgemerkt - bei mir!
Ich kenne durchaus Leute, die gerne und dauerhaft solche Musik hören können. Die recht harsche Kritik, die hier geübt wird, sollte also nur vom subjektiven Standpunkt aus verstanden werden.
Objektiv bleibt ein Album übrig, welches sehr 'nette' Songs aufweist, zu dem gut zu tanzen ist, das aber leider weder durch hervorstechende Songs, noch durch eine außergewöhnliche Produktion viel Aufmerksamkeit auf sich ziehen wird. Dass keine Ohrwürmer vorhanden sind, kommt leider der Geschlossenheit des Albums auch nicht mehr zu gute. Der witzige Bonustrack macht teilweise mehr her, als die eigentliche Musik zuvor. Man hätte ruhig ein wenig mutiger sein können.
Line-up:
Raphael Lacson (vocals, guitar)
Sebastian Weiss (guitar)
Gerald Kiesewetter (bass)
Flo Baumgartner (drums)
Tracklist |
01:.in a world (3:21)
02:.colorless (2:41)
03:.cold ocean (2:59)
05:.breakfast (3:39)
04:.ice age (3:17)
06:.drop (3:59)
07:.kill me (2:07)
08:.rainy day (2:30)
09:.acoustic song (1:28)
10:.frisk me (2:55)
11:.insane (2:58)
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