Knapp zwei Jahre nach der Reunion von Lake, damals gab die Band am 21. März 2003 ihr erstes Konzert der Tour im Beat Club, Langelsheim (Konzertbericht und Fotos auf Jürgen Bauerochses Website), kehrte die Deutschrock Legende nun im Rahmen der Blast of Silence Tour in den Harz zurück.
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In der aktuellen Besetzung mit Mike Starrs (voc) (ex- Lucifer's Friend, Colosseum II), Michael 'Bexy' Becker (bass, voc) ( Hamburg Blues Band), Alex Conti (guitar, voc) (ex- Atlantis, Curly Curve, Rosebud, Rockship, Hamburg Blues Band), Mickie Stickdorn (drums), sowie dem neuen Keyboarder Adrian Askew (ex- Atlantis), der George Kochbeck abgelöst hat, spielte sich die Band durch die verschiedenen Klassiker, die Lake in den 70iger und 80iger Jahren bekannt gemacht haben.
Unter diesen Songs war für mich das unglaublich intensive "Jesus Came Down", das dem 1991 verstorbenen Ur-Sänger der Band James Hopkins Harrison gewidmet war, das absolute Highlight. Dieser Titel beginnt so ruhig und melodisch, steigert sich dann immer mehr und erlebt seinen Höhepunkt in einem Gitarrensolo von Alex Conti, bei dem sich jeder Zuhörer wünscht, es würde nie zu Ende gehen.
Über den größten Lake Hit "On The Run" brauche ich sicher keine Worte verlieren. Dieses zeitlose Stück gehört nach wie vor zu den großen Rocksongs der Musikgeschichte, bei dem der Harmoniegesang im Refrain den typischen Lake Sound widerspiegelt.
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Apropos Harmoniegesang; wie schon 2003 kam der bei "Red Lake" nicht überzeugend. Hier kam die Gruppe nicht an die alten Originalaufnahmen in der Urbesetzung heran. Das war eigentlich das einzige Stück, das mich nicht so ganz überzeugt hat. Ganz anders "Scoobie Doobies", das in einer weit über 10 Minuten langen Fassung hervorragend losging und die ganze Klasse der Musiker zeigte.
Ganz stark auch die von anderen Bands gecoverten Songs. Dabei kam die Steely Dan Komposition "Josie" sehr gut rüber, wurde aber noch klar von "It's Not My Cross To Bear" übertroffen. Dieser Slow Blues von Duane Allman riß die Leute von den Sitzen. Alex Conti übernahm hier den Gesang und stand so im absoluten Mittelpunkt. Hier stimmte einfach alles. Jedem wurde bei diesem Titel klar, dass hier einer der besten deutsche Gitarristen am Werk war.
So lief hier ein sehr gutes Konzert ab, bei dem das Publikum voll auf seine Kosten kam. Für mich ist Lake durch die Mitwirkung von Adrian Askew noch stärker geworden. Seine Soloeinlagen im typischen Hammond B 3 Sound waren richtig gut, so dass er oft Sonderapplaus bekam.
Eine einzige Sache ist für mich jedoch nicht ganz verständlich. Eine Woche vor Erscheinen der neuen CD "Blast of Silence", auch die Tour trägt diesen Titel, war kein einziger neuer Titel bei diesem Konzert zu hören. Statt dessen gab es zweimal "On The Run". Das kann ich irgendwie nicht nachvollziehen!
Aber was soll's. Insgesamt gab es an diesem Freitag sehr unterhaltsame zwei Stunden mit sehr guter Musik, und nur das zählt.
Bilder vom Konzert
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