Lamera / Mechanically Separated
 Mechanically Separated Spielzeit: 53:14
Medium: CD
Label: Transhumanz Records, 2012
Stil: Modern Death Metal

Review vom 27.02.2012


Andrea Groh
'Cosmopolitan Modern Death Metal'? Was es nicht alles gibt…
Nee, ich glaube nicht, dass das bedeutet, die Musiker lesen gerne die Cosmopolitan... sondern damit dürfte eher gemeint sein, die Band besteht aus europäischen und amerikanischen Mitgliedern. Und dass sie (dadurch?) eine gewisse Weltoffenheit in ihrer Musik haben.
Die Rede ist hier von Lamera aus Mannheim, die 2004 gegründet wurden. 2008 gab es das erste zuhause aufgenommene Album "Destruction Manual", 2009 kam dann mit der "Apex" EP die erste professionelle Aufnahme und nun 2012 das Album "Mechanically Separated", das bei Transhumanz Records erscheint.
Darauf wirken die 'Quadratestädter' oft recht eckig und kantig, wobei es immer wieder kontrastierende Parts gibt. Das heißt: Neben aggressivem, amerikanisch wirkendem Death Metal mit typischen Brüll-Grunz-Vocals stehen zartere Klänge, sanfte und melodische Gitarren und auch mal Klargesang. Genau das macht die Sache interessant und fügt eine eigene Note bei.
Denn trotz der Zweistimmigkeit, die gerade auch in Skandinavien recht beliebt ist, wirken Lamera recht wenig europäisch. Dafür ist der US-Einfluss zu stark: die bollernden Drums, das meist gedrosselte Tempo und der teilweise vorhandene Groove-Faktor.
Pantera machen Urlaub in Europa. Oder so. Ja, mal wieder eine Band, die einen Touch von den Texanern mit drin hat. Was ich eigentlich mittlerweile recht abgelutscht und wenig aufregend finde, gab es einfach schon zu oft. Ist halt im Modern (Death) Metal immer noch sehr beliebt.
Zum Glück beschränken sich Lamera nicht darauf, dies bloß zu kopieren, sondern es gelingt ihnen, eigene Akzente zu setzen. Durch Tempowechsel und Verarbeitung von verschiedenen Einflüssen, die von Modern Death Metal und Groove Death Metal über Thrash Metal bis hin zu melodischem Heavy Metal reichen. Genau dann, wenn sie spielerisch leicht nach der brutalen Breitseite ihr anderes, eher sensibles Gesicht zeigen, sind sie am stärksten. Dies können sie gerne noch erweitern, vielleicht mehr 'cosmopolitan' werden…
Doch auch schon jetzt sind einige interessante Momente und Ideen vorhanden, wobei es gerade gegen Ende ein paar kleine Durchhänger gibt, die aber nicht so ins Gewicht fallen. Fans von Modern Death Metal sollten auf jeden Fall mal reinhören oder sich die Truppe live ansehen, was z. B. bei der Release-Party am 03.03.2012 im Café Central in Weinheim möglich ist.
Eine kritische Randbemerkung zum Schluss: Was haben sie sich eigentlich beim Ende der CD gedacht?
Track elf passiert 1:24 Minuten lang… nichts. Dient wohl lediglich der Abgrenzung. Denn danach kommen zwei Bonus-Tracks ohne Namen und ohne jegliche Angaben. Bonus zu was? Ist doch die Erstauflage der CD. Auf Rätselraten habe ich irgendwie keine Lust…
Line-up:
Thomas Franklin (vocals, guitars)
Christopher Hummels (guitars, vocals)
Max Gratzl (lead guitars)
Matej Satovic (bass)
Silvio Stolzenthaler (drums)
Tracklist
01:Dawn Of Enlightment
02:Mechanically Separated
03:Eternal
04:Till The Bitter End
05:Onus
06:Traumphase
07:The Interceptor
08:Ebonized
09:The Cycle
10:Filtered
11:(leer)
12:Bonus Track
13:Bonus Track
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