"Simplify Your Vision" ist die dritte CD Veröffentlichung des texanischen Gitarristen/Sängers Lance Lopez. Bereits im zarten Alter von siebzehn Jahren tourte er mit dem Soulsänger Johnnie Taylor durch die USA und wurde ein Jahr später Mitglied der Lucky Peterson Organization, mit der er auch seine ersten Erfahrungen auf europäischen Bühnen sammelte.

1998 formierte er zusammen mit Buddy Miles (ex-Band of Gypsys, ex-Santana, ex-Electric Flag) am Schlagzeug und Chuck Rainey (ex-Steely Dan) am Bass seine erste eigene Band und nahm sein Debut-Album "1st Things First" auf seinem eigenen Label 'LaRoux Records' auf. Im Jahr 2001 eröffnete er etliche Konzerte von B.B. King in Amerika und begleitete Größen wie Jeff Beck und Steve Vai durch Europa.

Zusammen mit Eric Gales an der zweiten Gitarre und Doug Pinnick (King's X) als Gastsänger entstand 2003 mit "Wall Of Soul" das zweite Album von Lance Lopez, auf dem seine Vorliebe für Jimi Hendrix und Robin Trower ganz deutlich zum Vorschein kam.

Nun also "Simplify Your Vision". Aufgenommen in den 'Bass Propulsion Laboratories', Dallas, Texas. Beteiligt waren neben Lance Lopez an Gitarre und Mikrofon, noch Wes Stephenson am Tieftöner und Jamil Byrom an den Drumsticks. Eric "Scorch" Scortia unterstützte dieses Power-Trio bei zwei Songs an den Keyboards. Alle neun Titel stammen aus der Feder von Lance Lopez.

Auf dieser Scheibe geht es ganz schön zur Sache. Ganz im Stil der siebziger Jahre werden dem geneigten Zuhörer die Sounds unbarmherzig um die Ohren gehauen. Teilweise mit Brachialgewalt quält Lance Lopez die sechs Saiten seiner Klampfe. Wie schon erwähnt lassen Hendrix und Trower oftmals grüßen. Mit nur einem, dafür aber sehr gewichtigen Unterschied! Hier fehlt einfach das notwendige Feeling. Geschwindigkeit und wilde Gitarren-Orgien sind eben nicht alles. So wird man diesen Klängen sehr schnell überdrüssig, zumal die Titel auch teilweise ziemlich eintönig gestrickt sind.

Für mich gänzlich daneben sind die Ausflüge in den Bereich des Funk. "Shake Joint" und "Tricktafied" sind dafür die besten Beispiele. Funkmusik mit verschnörkelter Hendrix-Gitarre; das passt einfach nicht zusammen. Ansprechendster Titel ist noch "2 Cigarettes", bei dem der Blues die Grundlage bildet.

Unbestritten beherrscht Lance Lopez sein Instrument. Auch seine Stimme kann sich durchaus hören lassen. Am Zusammenspiel der einzelnen Musiker gibt es ebenfalls nichts auszusetzen. Aber all das reicht einfach nicht aus, um ein wirklich gutes Album zu produzieren. Bei diesen Tönen ist für mich schon beinahe 'zu viel' Gitarre enthalten, und irgendwie fehlt hier so etwas wie die 'Seele' der Musik. Bei einem anderen Songwriting sähe das vielleicht schon ganz anders aus.