'Die letzten amerikanischen Jungfrauen' - ich glaube nicht, dass ich dieser Spezies Mensch begegnen möchte, weil entweder zu jung oder aber zu alt.
The Last American Virgins als Band jedoch sicher, denn jungfräulich kann man diese Mischung aus purem Rock ohne Schnörkel bestimmt nicht nennen.
Die 'Jungfrauen' sind Jason Klug (v), Jesse James Salucci (ds), Bradford Tukey (g), and Matt Hampson (b). Klassische Rockbesetzung also.
Aber Moment, ich höre beim Opener "Revival" doch 'ne Hammond - und richtig: es gibt mit Lou Segreti einen Gastmusiker, der dieses Teil bedient. AC/DC-Boogie mit fetter Gitarre. Schon mal nicht schlecht. Auch der Rausschmeißer "Rock'n Roll" hat was 'Elektrotechnisches'. Satter Rhythmus und Jason hat es stimmlich enorm drauf.
"Let Me See You" ist ein Track, der temporeich nach vorne rockt. Ganz das Gegenteil des ruhigen "The Highway". Auch dieser Titel rockt, trotz der zurückgenommenen Speed und die Gitarre hat gar irgendwie einen gewissen Southern-Touch. Sehr schön, aber leider viel zu kurz, wie im Übrigen das komplette Album viel zu früh nach ca. 37 Minuten endet.
Eine total dreckige Gitarre eröffnet und veredelt "King Of The Prom". So muss Rock klingen. Auch hier hat die Gitarre leichte 'Süd-Anleihen'.
"Matthew", das vielleicht modernste Stück der CD nimmt anfangs etwas Tempo raus, um dann aber loszupreschen. Nicht brachial, ganz gekonnt baut sich die Nummer auf. Die 'Jungfrauen' arbeiten professionell.
"Millionaire" beginnt recht spannend, allerdings ist dann die zweite Hälfte etwas zu 'vocal-verspielt'. Ganz anders "At The Station"; es wird wieder gerockt, dass jedwede Arterienverstopfung der Beine ohne Arztbesuch beseitigt wird. Toll, die knapp angeschlagenen Saiten in Bradfords Händen. Und auch die Harmonies treffen den zuständigen Punkt in des Hörers Kopf.
"Half As Good": was für ein geiles Intro. Gitarre zum Gänsehaut kriegen und wenn dann die Hammond dazustößt, gibt es keine Medizin, um die kleinen Pünktchen, die sich den Rücken runter bilden, aufzuhalten. Eine ganz leckere Rockballade.
"Use Me" klingt wieder etwas 'modern'. Das bedeutet natürlich nichts Schlechtes, aber dieser straighte, 'alte' Rock passt besser zu den Jungs, zumal sie es da auch richtig prima draufhaben.
Auch "Monsters Conscience" ist nicht 'die' Rocknummer. Sting wäre sicher der passendere Künstler für einen derartigen Track. Qualitativ also sicher hochwertig.
"Not So Secret Plan" ist das Debütalbum der jungen Band. Und wenn sie sich treu bleiben, freue ich mich jetzt schon auf die Entjungferung.
Spielzeit: 37:21, Medium: CD, Last American Virgins, 2005
1:Revial 2:Let Me See You 3:The Highway 4:King Of The Prom 5:Matthew 6:Millionaire 7:At The Station 8:Half As Good 9:Use Me 10:Monsters Conscience 11:Rock'n Roll
Ulli Heiser, 23.04.2005
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