The Last Things / Shake 'em Blues
Shake 'em Blues Spielzeit: 37:49
Medium: CD
Label: In Bloom Records, 2015
Stil: Garage Rock

Review vom 15.04.2015


Mike Kempf
Das Osterfest 2015 ist bereits Geschichte und doch bekomme ich ca. eine Woche später noch ein Ü-Ei zugesandt. Der Inhalt besteht aus "Shake 'em Blues" und wurde von der Hamburger Band The Last Things zu mir auf die Reise geschickt. Da ich ein sehr neugieriger Mensch bin, befreie ich den Silberling umgehend aus der Hülle und füttere damit meinen CD-Player.
Wow, der erste Hördurchgang gefällt mir. Der hanseatische Fünfer hält sich nicht mit irgendwelchem Vorgeplänkel auf, sondern lässt vom ersten Ton an erkennen, dass man gewillt ist, den Konsumenten mit Musik aus einer Mischung von reichlich Punk, etwas Blues und einer gehörigen Portion puren Rock zu imponieren.
Mit "The Ones Who Got Away" wird die Platte aus der Garagen-(Rock)-Box ins Qualifying geschickt und hat gute Chancen, sich gleich die Pole-Position zu ergattern. Auch wenn sie diese nicht für jedermann zu erreichen mag, für eine Spitzenplatzierung reicht es allemal. Dafür sorgt das Quintett mit einer sehr energiegeladenen Rockmusik und dazugehörigen fetten Gitarrensound. Sänger Frehn Hawel, der selbst noch die Rhythmusgitarre beisteuert, ist wahrlich kein Kind von Traurigkeit. Zwar wird er vermutlich nie eine Gesangsstunde genossen haben, doch spricht mich sein 'ungehobeltes Stimmchen' positiv an.
Die Instrumentalisten demonstrieren eine furchtlose Geschlossenheit und brillieren nicht nur mit reichlich Power, sondern sind auch in der Lage, mit eingängigen Rhythmen "Shake 'em Blues" sehr ansprechend zu präsentieren. Wirklich, was die Newcomer hier an musikalischen Eigenkreationen in die Waagschale werfen, ist einfach nur gut. Allerdings unter der Berücksichtigung, dass dem Interessierten hier keine soften Schlager, Opernarien, Schmuseballaden, anspruchsvoller Jazz oder experimentelle Fusion geboten wird. Nein, dafür gibt es allerfeinsten Garage Rock auf die 'Zwölf'!
In Anbetracht ihrer bevorzugten Genres weist der Tonträger, ob vom Sound oder von ihrer Songarchitektur, keinerlei Schwächen auf. Stattdessen offerieren die Norddeutschen knackige Lieder, schnörkellosen Rock, reichlich Spielfreude und viel physikalischen Einsatz. Mit "Country Of The Last Things" haben sie sogar eine Ballade entworfen und beweisen, dass sie auch ruhige Töne anzuschlagen wissen. Da sich mir "Shake 'em Blues" als absolut stimmiges Album vorstellt, kann ich nicht nur ein Reinhören verordnen, sondern möchte unsere Leserschaft motivieren, eine noch unbekannte deutsche Rockband zu unterstützen und das Album einfach zu erwerben. The Last Things haben mich derart beeindruckt, dass ich die Hamburger Kapelle fest im Auge behalten werde. Respekt, meine Herren - weiter so!
Line-up:
Frehn Hawel (vocals, rhythm guitar)
Simon Nußbruch (guitars, backing vocals)
Michael Schrimer (organ, synthesizers, piano)
Kristian Meyer (bass, backing vocals)
Mario Stresow (drums)
Tracklist
01:The Ones Who Got Away (3:11)
02:Most Convincing Fake (2:46)
03:Shake 'em Blues (3:47)
04:Come On (2:29)
05:Circles (3:46)
06:Fake Alibis (3:40)
07:Calculators (2:50)
08:Walter & Lilo (3:34)
09:Country Of The Last Things (3:50)
10:Runaways (3:21)
11:What's Goin' On (4:33)
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