Lick And A Promise / Come Together In The Morning
Come Together In The Morning Spielzeit: 52:10
Medium: CD
Label: Eigenproduktion, 2010
Stil: Rock

Review vom 08.03.2011


Mike Kempf
"Come Together In The Morning" von der deutschen Combo Lick And A Promise war letztens meinem RockTimes-Kollegen Boris einen Hinweis wert. Die Band, bis dato für mich ein unbeschriebenes Blatt, lässt nach dem ersten Check ihre musikalischen Vorlieben ansatzweise mit denen von Led Zeppelin und Rolling Stones vergleichen.
Die Würzburger haben zwölf Songs in respektable zweiundfünfzig Minuten verpackt und ihre Opener "Dance For Me" und "Hey Hey Hello" erinnern mich an das schottische, eineiige Zwillingspaar,
The Proclaimers. Also nicht nur Zeppelin oder Stones. Bassist und Sänger Volker Thoma hat richtige Eier und kommt an manchen Stellen dem Stimmvolumen eines
Robert Plant ziemlich nah! "Come Together" steht ganz klar im Zeichen der 'rollenden Steine' und man könnte meinen, dass Keith Richards seine markanten Riffs beiträgt! Ein fettes Lob an Gitarrist Manuel Elsesser!
Auch sonst wirkt die Truppe gut eingespielt und zeigt insgesamt keine Schwächen. Den Silberling haben sie mit reichlich Akustikteilen gewürzt, die mit den beigemischten Bläsereinsätzen und Harmonikaeinlagen für eine abwechslungsreiche Platte sorgen. Bei "Sometime" schafft es der Vokalist, sich ein wenig an Mick Jagger anzulehnen, ohne diesen komplett zu kopieren. Trotzdem, im ersten Augenblick meine ich den Song schon tausendmal gehört zu haben. Der Silberling läuft insgesamt sehr wohlwollend durch mein Nervenkostüm und versprüht in mir eine innere Zufriedenheit.
Zwar bleibt mein Adrenalin auf einem gleichbleibenden, guten Level, doch dadurch, dass ich das Gefühl, alles irgendwie schon einmal durchlebt zu haben, nicht loswerde, fehlt mir die Initialzündung, um mehr Begeisterung zu entwickeln. So ist z. B. "Loser And A Fool" absolut Zeppelin-tauglich, stammt aus eigener Feder und geht bei mir auch als gelungen durch meine Lauscher, doch meine Gemütswelt wird einfach nicht ins Wanken gebracht. Ich denke, es ist eine Platte, die ich erst öfter hören muss, um mit ihr richtig warm zu werden.
Fazit: Auch wenn ich nicht gleich in Jubelarien ausbreche - die CD wurde vernünftig produziert, der Sound kommt gut abgemischt rüber, die Songs durchschritten ein tolles Geistesgut und können sich mit internationalem Standard durchaus messen. Eigentlich alles gute Voraussetzungen, um beim Konsumenten Eindruck zu schinden. Deshalb klammere ich mal meine Tagesform aus und empfehle zumindest ein Reinhören, um selbst zu entscheiden, sich die Tonkonserve zuzulegen. Ich werde die Kapelle auf jeden Fall im Auge behalten.
Line-up:
Jochen W. Thoma (vocals)
Manuel Elsesser (guitars)
Volker Thoma (organ, bass)
Thomas Geiger (saxophone)
Willi Thoma (trumpet, trombone)
Peter Voll (harmonica)
Ulli Bieber (drums, percussion)
Tracklist
01:Dance For Me
02:Hey Hey Hello
03:The Highway
04:Pale White
05:Loser And A Fool
06:Once For Real
07:Come Together
08:Throw It All Away
09:Sway Again
10:Sometime
11:Hard To Say Goodbye
12:Places Of The Soul
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