Zwölf Tracks auf eine gute Stunde verteilt bieten die Nordlichter dem geneigten Hörer und beginnen den Einstieg in die Scheibe mit dem klassisch gehaltenen Intro "Into The". Passenderweise folgt dann "Dark Age", das mit heftigem Riff und weiteren Power Metal-Ingredienzien als zweitem Teil zum Intro aufwarten kann. "Nightmare" kommt zu Beginn recht düster und schwer daher - sollte es bei dem Titel ja auch - weiß durchaus zu überzeugen, solider Power Metal halt. Bei der danach folgenden Halb-Ballade "Armageddon" passt des Sängers Stimmlage fast am besten von allen Songs. Hoch und klar kommt sie rüber, könnte aber bei einigen der anderen Tracks ein bisschen mehr Wumms gebrauchen. "Black Widow" stellt sich mit einem kräftigen Schlagzeugintro vor und entwickelt sich zu einer interessanten melodischen Songkonstruktion, die mit einigen Wechseln bei Rhythmus und Tempo auswarten kann. Der teilweise mehrstimmige Gesang weiß hier durchaus zu gefallen, wenngleich der Song aber besonders durch die Intrumentalparts überzeugt.
"Creature Of Darkness" hat ein fast zweiminütiges Riff-Intro, das ein wenig an
Iommi'sche Ergüsse erinnert, insgesamt trotzdem nicht als plumpe Kopie bezeichnet werden darf. Leider müssen auch an dieser Stelle einige Abstriche in Richtung Gesangsspur gemacht werden. Das könnte härter und dreckiger knallen. Gleiches gilt für die folgenden Songs der Scheibe. Halt, es entspricht nicht MEINEM Geschmack, wie die Gesangsparts etwas aufgesetzt daherkommen. Musikalisch ist das prima, die Kollegen an Bass, Gitarre und Trommel treiben die Songs wunderbar durch die knappe Stunde Spielzeit. Paradebeispiel dafür ist "Alone", das von interessanten und abwechslungsreichen Passagen lebt. Wie auch bei anderen Stücken, so kriegt Frontmann
Derings Stimme bei "Terror Of War" und dem Rausschmeißer "Mysterious Future" immer dann jedoch den, subjektiv gefühlt, richtigen Dreh, wenn es etwas kerniger und dreckiger zugeht. Unterm Strich bleibt ein wenig die Gewissheit, dass die Produktion noch etwas besser hätte ausfallen können, fetter, sagt man in der Regel dazu. Gutes Songmaterial, gute Musiker und die Hoffnung, dass bei Scheibchen Nummer Zwei ein paar Pfunde zugelegt werden.