Line Of Fate / Dark Age
Dark Age Spielzeit: 55:19
Medium: CD
Label: Gloria Records, 2012
Stil: Melodic Metal

Review vom 15.11.2012


Jochen v. Arnim
Seit Anfang 2010 schlägt die Stunde des Schicksals für die vier Jungs von Line Of Fate in Bremen und ab Juni 2011 begab man sich in die Gloria Studios zum Einspielen der vorliegenden Songs. Im September 2012 war es dann so weit und das Debütalbum "Dark Age" ging an die Öffentlichkeit. Kaum war das jedoch geschehen, unterwarf sich die Band einem Wechsel im Line-up, so dass Martin San Vegas nun nicht mehr Gitarre und Bass in Personalunion bedient, sondern einzig seine Sechsaitige. Paul ist der Neue am Tieftöner und den Schemel an der Schießbude hat kürzlich Fleischmann für Sven D. eingenommen. Komplettiert wird das Ganze nach wie vor durch Waldemar Dering am Mikro und Hartmut Schubert an der weiteren Gitarre. So weit die personellen Details; musikalisch wird sich an der Ausrichtung in der Kürze der Zeit wohl nicht viel geändert haben und so dürfen wir wohl auch das neu zusammengewürfelte Quintett nach wie vor irgendwo in die Ecke des melodischen Metal packen.
Zwölf Tracks auf eine gute Stunde verteilt bieten die Nordlichter dem geneigten Hörer und beginnen den Einstieg in die Scheibe mit dem klassisch gehaltenen Intro "Into The". Passenderweise folgt dann "Dark Age", das mit heftigem Riff und weiteren Power Metal-Ingredienzien als zweitem Teil zum Intro aufwarten kann. "Nightmare" kommt zu Beginn recht düster und schwer daher - sollte es bei dem Titel ja auch - weiß durchaus zu überzeugen, solider Power Metal halt. Bei der danach folgenden Halb-Ballade "Armageddon" passt des Sängers Stimmlage fast am besten von allen Songs. Hoch und klar kommt sie rüber, könnte aber bei einigen der anderen Tracks ein bisschen mehr Wumms gebrauchen. "Black Widow" stellt sich mit einem kräftigen Schlagzeugintro vor und entwickelt sich zu einer interessanten melodischen Songkonstruktion, die mit einigen Wechseln bei Rhythmus und Tempo auswarten kann. Der teilweise mehrstimmige Gesang weiß hier durchaus zu gefallen, wenngleich der Song aber besonders durch die Intrumentalparts überzeugt.
"Creature Of Darkness" hat ein fast zweiminütiges Riff-Intro, das ein wenig an Iommi'sche Ergüsse erinnert, insgesamt trotzdem nicht als plumpe Kopie bezeichnet werden darf. Leider müssen auch an dieser Stelle einige Abstriche in Richtung Gesangsspur gemacht werden. Das könnte härter und dreckiger knallen. Gleiches gilt für die folgenden Songs der Scheibe. Halt, es entspricht nicht MEINEM Geschmack, wie die Gesangsparts etwas aufgesetzt daherkommen. Musikalisch ist das prima, die Kollegen an Bass, Gitarre und Trommel treiben die Songs wunderbar durch die knappe Stunde Spielzeit. Paradebeispiel dafür ist "Alone", das von interessanten und abwechslungsreichen Passagen lebt. Wie auch bei anderen Stücken, so kriegt Frontmann Derings Stimme bei "Terror Of War" und dem Rausschmeißer "Mysterious Future" immer dann jedoch den, subjektiv gefühlt, richtigen Dreh, wenn es etwas kerniger und dreckiger zugeht. Unterm Strich bleibt ein wenig die Gewissheit, dass die Produktion noch etwas besser hätte ausfallen können, fetter, sagt man in der Regel dazu. Gutes Songmaterial, gute Musiker und die Hoffnung, dass bei Scheibchen Nummer Zwei ein paar Pfunde zugelegt werden.
Line-up:
Waldemar Dering (vocals)
Hartmut Schubert (guitar)
Martin San Vegas (bass, guitar)
Sven D. (drums)
Tracklist
01:Into The
02:Dark Age
03:Nightmare
04:Armageddon
05:Black Widow
06:Night & Day
07:Creature Of Darkness
08:Father
09:Virus
10:Alone
11:Terror Of War
12:Mysterious Future
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