Als ich neulich in der Hamburger U-Bahn von dem bevorstehenden Gig der australischen Band The Living End las, stockte mir fast der Atem: Seit Jahren gehört diese Rock-Punkabilly-Combo aus Down Under zu meinen musikalischen Lieblingen, doch noch nie hatte ich die Gelegenheit, sie live zu bestaunen. Ihre letzte Europa-Tournee fand 2009 statt, seitdem ist jede Menge Wasser die Elbe hinab geflossen, doch am 28. August 2013 war es im Knust dann endlich soweit: The Living End waren gekommen, um mit ihrer Punk-Rock'n'Roll-Rockabilly-Musik das Hamburger Publikum in heftig steppenden Wackelpudding zu verwandeln.
Der Gitarrist, Sänger und Kopf der Band
Chris Cheney und sein Kompagnon am Kontrabass,
Scott Owen, formten 1994
The Living End, seit 2002 drischt
Andy Strachan als festes Mitglied die Drumsticks zu Kleinholz. Auf ihrem Heimatkontinent Australien sind
The Living End seit Jahren eine ganz, ganz große Nummer: Höchste Chartplatzierungen, unzählige Auszeichnungen (wie die ARIA-Awards) und ausverkaufte Stadiontourneen gehören mittlerweile zum Alltag der drei Outbacks. Bereits 1998 wurden sie mit ihrem ersten, selbstbetitelten Album, das von 0 auf 1 in die Charts einstieg und 5-faches Platin einheimste, über Nacht zu Australiens Superstars. Beim einflussreichsten Sender des Landes, Triple J, war die Band seit 1997 in jedem Jahr in den Jahrescharts vertreten - das ist in dieser Kontinuität noch keinem anderen Künstler in Australien gelungen. In den letzten Jahren hat sich das Trio auch außerhalb von Australien einen hohen Bekanntheitsgrad erspielt, besonders in Amerika und Japan. In Europa sind
The Living End leider immer noch ein Geheimtipp. Oder besser: Gott sei Dank! Denn ein Konzert in familiärer Atmosphäre, wie es das Knust in Hamburg bietet, schlägt Stadionevents noch immer um Längen. Und dass sie als eine der besten Live-Acts gehandelt werden, bewiesen
The Living End bei ihrem Gig in Hamburg mehr als eindrucksvoll.