The Lizards, nicht zu verwechseln mit Lizard, haben verschiedene RockTimes Redakteure ja schon mehrmals begeistert.
So beim Konzert in der Bluesgarage, als Opener für UFO in den Vier Linden zu Hildesheim, oder aber als Anheizer für Mr. Glenn Hughes in der Frankenthaler Krone.
Anheizer ist nicht ganz korrekt, denn wie ich damals schrieb, haben die Lizards die Instrumentalisten des Hauptactes fast an die Wand gespielt.
Großteil der Setlist war natürlich Material vorliegender CD und das ist Stoff allerfeinster Ingredienzien. Gleich "The Opal Crest Of Zed" stampft in allerbester Free Manier von dannen. Mike DiMeo (Ex Riot) hat das absolut passende Organ und kommt im Verlauf der Scheibe sehr sehr nahe an Paul Rodgers heran.
Und es gibt weitere geile Parallelen: Black Sabbath nämlich. Kein Wunder, sitzt mit Bobby Rondinelli doch ein Ex- Black Sabbath Drummer an den Fellen. Seine Vita verweist außerdem auf Kracher wie Rainbow und Blue Öyster Cult.
Zusammmen mit Basser Randy Pratt, der neben Patrick Klein die Eidechsen gründete, sorgt Bobby für ein starkes Fundament, ja mehr noch, denn ein Drummer seines Kalibers steuert selbstredend mehr bei, als blanke Begleitung.
Ebenfalls abseits schnöder Fülleinlagen ist das Bassspiel Randy Pratts, der mit seinem Sechsaiter beispielsweise beim Titeltrack zeigt, was ein Bass alles kann.
"Down" - was 'ne Hammernummer: Retro pur, irgendwie ein Gemisch aus Led Zeppelin und Black Sabbath. Doomiger Slowrhythmus und unweigerlich stellt sich wohlige Gänsehaut ein, sei es nun wegen Mike's Röhre, oder aber weil Patrick Klein gitarrenmäßig abspact, derweil Bobby und Randy dreschen und brabbeln. Eine Übernummer!
Dagegen könnte man "Rising Star" mit diesem superben Refrain fast als Ohrwurm bezeichnen, wären da nicht diese ins Geschehen platzenden Basslicks.
Der folgende Track "Hyperspace" 'boogiet' gewaltig nach Vorne, ja gallopiert quasi davon, der Bass läuft parallel mit der Gitarre und grummelt später abgrundtief zu Patrick's Soli.
Ein Trommmelwirbel eröffnet mein Highlicht dieser CD: "We Are Dinosaurs". Die beiden Saiteninstrumente rotzen sich dazu, Mike startet den Gesang und man merkt der Nummer irgendwie an, dass auf einen Höhepunkt hin gearbeitet wird. Und ja, urplötzlich bricht ein dem "Iron Man" ganz ähnliches doomiges Riff ins musikalische Geschehen. Nach dem Riff hebt Patrick mit seiner Gitarre in sphärische Höhen ab. Wow, genial!
"Magic Cloud" rockt nochmal das Haus und ich wünsche mir, die Band das nächste Mal nicht mehr als Support zu sehen. The Lizards haben das Zeug zum Headliner. Hier sind vier absolute Könner und Profis am Werk, die eine perfekte Mischung aus Retrorock, instrumentaler Virtuosität, Gesang von Format und Stimme und vorzüglichem Songwriting abliefern.
Mehr braucht es nicht, um die Rocker dieser Welt zu begeistern.
Spielzeit: 44:53, Medium: CD, Hyperspace Records, 2005
1:The Opal Crest Of Zed 2:Cold Blooded Kings 3:Take A Ride 4:Down 5:Rising Star 6:Hyperspace 7:Dark Matter 8:We Are Dinosaurs 9:Magic Cloud
Ulli Heiser, 25.10.2005
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