Heute stand mal wieder 'Blues in der Kirche' auf meinem Spielplan. Die Kniestedter Kirche ist immer gut für einen entspannten Konzertbesuch in angenehmer Atmosphäre. Die
Lösekes Blues Gang, die für den heutigen Abend verpflichtet wurde, bestreitet schon seit 40 Jahren Konzerte und war vor elf Jahren das letzte Mal in der KniKi präsent. In ihrer langjährigen Dienstzeit unterstützte sie diverse Bluesgrößen, u. a. wie
Memphis Slim,
Sunnyland Slim und
Champion Jack Dupree.
Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass die Truppe für mich absolutes Neuland war. Dieser Umstand machte mich natürlich sehr neugierig auf diesen Freitag Abend. Pünktlich um 20:00 Uhr erklomm
Antje Fischer vom Fachbereich Kultur der Stadt Salzgitter die Bühne und versuchte dem hohen Geräuschpegel mit der Ansage der Band Herr zu werden. Das überwiegend ältere Publikum war mit ca. 150 Zuhörern vertreten und wie immer gut drauf.
Die Musiker standen bereit und es ging gleich ordentlich bluesig zur Sache. Es wurden viele Titel der aktuellen CD "Old Masters and Soul" gespielt, aber auch Titel der alten Meister
B.B. King,
Little Walter,
Muddy Waters und
Jimmy Reed wurden perfekt peformed. Alle Akteure beherrschten ihre Instrumente vortrefflich und es wurde eine große Bandbreite der verschiedenen Bluesstile dargeboten.
Gut gefallen haben mir die Soloeinlagen von
Lukas Bente, der sein Piano in bester
Jerry Lee Lewis-Manier bearbeitete und dadurch keine Beinträgheit aufkommen ließ. Auch der Rest der Mannschaft brauchte sich nicht zu verstecken, sei es
Christian Hönniger, der seine Bluesharp spielte als ginge es um Leben und Tod. Da fragt man sich wieder mal, wo nimmt der Mann die Luft her? Zu begeistern wusste auch
David Ludz mit seinem Können auf dem Sechssaiter, seine Soli kamen immer packend und auf den Punkt genau, ohne rum zu frickeln. Hier war der Slow Blues "Whisky-Woman-Blues" einer meiner Favoriten. Auch die Rythmussection mit Drummer
Alex Mause und Bassist
Stephan Quast, der öfter mal am Standbass zu sehen und zu hören war, machten einen guten Job.
Der Letzte im Bunde, der uns den Abend versüßte, war
Falk Stehr, das einzige Gründungsmitglied ohne Schönheits-OP. Sein ausdrucksvolles Bluesorgan rundete den Gesamteindruck der
Lösekes Blues Gang wohlklingend ab. Nach zweieinhalb Stunden war ein gelungener Abend, der Publikum und Musikern wieder sichtlich Spaß bereitet hat, vorbei. Ich nehme an, dass die
Lösekes Blues Gang nicht wieder elf Jahre auf einen Auftritt in der KniKi warten muss.
Der Blues ist ja schon eine feste Institution in der Kniestedter Kirche und ich hoffe mit allen Bluesliebhabern, dass wir hier noch viele schöne Konzerte unter dem Motto 'Blues forever' erleben dürfen.