Garagenrock von The Love Me Nots aus Phoenix im US-Bundesstaat Arizona, die in der Wahl ihres Namens schon beweisen, dass Spaß für sie nicht gerade ein Fremdwort darstellt. Gegründet bereits 2006 und bisher trotz vier Longplayern in unseren Breiten nahezu komplett unbekannt.
Für die Performance sind zwei Damen und zwei Herren zuständig, die zusammen den Zuhörer mit einer Mischung aus Punk, Garagenrock, Rock'n'Roll und Indie bedienen. Am Mikro haucht eine der auf dem Cover abgebildeten Damen ihre Lyrics und dazu sorgt eine Schweineorgel auf 13 Tracks für die Grundstimmung. Um es einmal auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen: Die Einflüsse von den Ramones, White Stripes und vielleicht auch von The Hives sind nicht gerade zufällig, bleiben aber nur als Wegmarke bestehen.
Mit ihrem neuen Album "Sucker" wurde zwar nur eine Spielzeit von knapp 38 Minuten erreicht, aber da die Komplexität der einzelnen Songs nicht gerade als ausufernd bezeichnet werden kann, ist dies für das Genre mehr oder weniger Standard. Wie auf den bisherigen Veröffentlichungen ist wieder rauer und nicht unbedingt eingängiger Garagenrock angesagt, der von hämmernden Grooves bis zu Bluesstrukturen alles im Programm hat.
Frontfrau Nicole Laurenne, die mit ihrer Röhre "The Fixer", "Motel Hideout Love Song (Fine)" oder "Slip Into Black" voller Energie bearbeitet und bis zum letzten Ton ausreizt, bringt es dennoch fertig, keinen der Titel gleichförmig klingen zu lassen. Unterstützt von der Bassistin Christina Nunez und Michael Johnny Walker an der Gitarre und Jay Lien an den Fellen, bringt die Band Tracks wie "Don't Let Him" und "You're Not Giving Me Enough" zum Brennen. "Jet" und "Slip Into The Black" gehören im Vergleich zu den Vorgängern nicht gerade zu den Rausschmeißern, klingen jedoch nach wie vor minimalistisch.
Mit "You Gotta Go", dem ein gewisses bluesiges Flair nicht abzusprechen ist, und dem Titeltrack "Sucker" mit leichter Surf-Attitüde, ist die Bandbreite der gerade dreiminütigen Tonattacken nicht gerade schmal. Sogar Rockabilly-Gefilde sind nicht gerade unbekannte Regionen für The Love Me Nots und werden bei "Falling Down" und "The Fixer" fast im Vorbeigehen gestreift.
"Sucker" kann man wirklich nicht unbedingt als Hookline- und Refrain-Kollektion bezeichnen. Das ist bei der Musikgattung auch nicht das angestrebte Ziel - aber Spaß und entsprechender Unterhaltungswert sind zweifellos vorhanden.
The Love Me Nots haben die 1960er verinnerlicht, mixen dies mit dem frühen Punk und haben damit ein authentisches Album mit entsprechender Power produziert. Auf jeden Fall darf man auf die Live-Auftritte jetzt schon gespannt sein.
Line-up:
Nicole Laurenne (vocals, organ)
Michael Johnny Walker (guitar)
Christina Nunez (bass)
Jay Lien (drums)
Tracklist |
01:Don't Let Him
02:You Gotta Go
03:Midnight
04:You're Not Giving Me Enough
05:Falling Down
06:I Blame you
07:Jet
08:No Myth
09:The Fixer
10:Wrong
11:Motel Hideout Love Song (Fine)
12:I Need Someone
13:Slip Into Black
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