Im Kielwasser des neuen Glam-Revivals tragen die Wogen - wie sollte es anders sein, natürlich aus Finnland kommend - ein neues Treibgut an den Rock'n'Roll-Strand.
In diesem Fall bedeutet das: Melancholie mit einer Prise Düsternis und diversen Rock-Riffs versehen, garniert mit Glam und entsprechendem Styling. Negative und HIM stehen Pate und natürlich Schwedens Glamest - The Poodles.
Bei dem Opener "Bullet For The Pain" verbinden sich Keyboard-Klänge mit melodiösem Riffing und servieren leicht verdauliche Kost zum Mitgrooven. Eines steht von Anfang an fest, das Sextett will keinen Innovationspreis gewinnen, sondern nur schlicht und einfach gehörgangkompatible, angenehme Kost bieten, die nicht nach gestern, sondern nach heute klingt.
Diese Probe haben sie mit Leichtigkeit bestanden. Optisch dem Rock'n'Roll-Klischee entsprechend und keine Nevada Tan-Bubi-Mucke, wissen die Boys wie man Mid-Tempo Songs mit Wohlfühlcharakter verkauft.
"Guardian Angel" lässt den Temperaturzeiger in den roten Bereich schwingen. Frauenherzen zerfließen bei der Stimme des Fronters wie Eis in der Sonne. Die Singleauskopplung bringt in Zusammenarbeit mit der Rhythmusabteilung einen satten Höreindruck mit einprägenden Harmoniegesängen. Tempowechsel mit düsteren Melodien gehen unter die Haut und hinterlassen ein gediegenes Soundambiente.
Mit "Oh How The Mighty Fall" und "Remorse" werden die typischen Balladen mit schmelzenden Gesängen und Keys in dezenter Anmut auf den melodiösen Nenner gebracht. Marschierende Gitarrensoli setzen gegen Schluss die stimmungsvolle Note.
Uptempo-Klänge wie "Bleeding" mit intensiven Refrains bleiben im Gehör. Hooklines mit Signalwirkung wie auf "Anyone, Anymore" und "Wounds" hinterlassen einen poppigen und vitalen Eindruck. Klangcollagen und homogenes Songwriting machen einen Großteil der Songs wie "Yours" und "Shout" zu einem rockigen und eingängigem Erlebnis. Absolute Anspieltipps sind "Halfway" und der Titelsong "Divine Insanity", die mit ihrem ausgeklügelten Timing und eleganten Songstrukturen echte Freude bereiten.
Die Glamrocker Love X haben mit ihrem ersten Longplayer den Endspurt
zur Haltestelle für den Glamexpress der ersten Liga, bravourös bestanden. Im Vergleich zu anderen, nichts sagenden und farblos dahin treibenden Everyday-Riff Rock-Bands bringen die Jungs mit ihrer traurigen synthieangereicherten Glam-Mixtur, farbige Kurzweile. Perfekt arrangiert und produziert, ist das Album ein Happen für alle Glam-Genießer, den man nicht vorbeiziehen lassen sollte.
Line-up:
Jason (bass)
Julian Drain (drums)
Vivian Sin'Amor (guitars)
Sammy Black (guitars)
Theon (vocals)
Christian (keys)
Tracklist |
01:Bullet ForThe Pain
02:Guardian Angel
03:Oh How The Mighty Fall
04:Remorse
05:Bleeding
06:Anyone, Anymore
07:Wounds
08:Die A Little More
09:Yours
10:Shout
11:Halfway
12:Divine Insanity
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