Eins vorweg: Dieser Ausflug nach Erfurt ins Gewerkschaftshaus/HsD hat mit der klassischen Blues- oder Rockmusik eher wenig gemeinsam. Wo sonst schwitzende Gitarren-Helden ihre Saiten malträtieren und Verstärkermauern das Bühnenbild zieren, stand dieses Mal eine kleine, zierliche Norwegerin im Rampenlicht:
Marit Larsen.
Viele haben sich gefragt und einige werden sich vielleicht fragen: 'Wieso geht der auf ein Pop-Konzert' wo Nr. 1-Hits aus den Charts gespielt werden? Eine Antwort darauf hatte ich bis zu diesem Zeitpunkt auch keine. Aber
Marit Larsen konnte sie mir und hätte auch euch diese Frage am 19.02. in Erfurt beantworten können.
So ging es also mit der unglaublichen Kenntnis von genau einem (!) Song, nämlich dem Chart-Hit "If A Song Could Get Me You", ins Erfurter HsD. Zugegeben, ein paar Bedenken gab es anfangs schon, da das Publikum sich doch sichtlich von meinen sonstigen Konzerten unterschied. Aber mal abwarten!
Um Punkt 20 Uhr betrat die Support-Band
Samuel Harfst die Bühne. Eine angenehme, wenn auch stellenweise etwas langweilige Folk Pop-Gruppe, die mit deutschen und englischen Texten das Publikum aufwärmten (einheizen konnte man nicht sagen).
Nach gut 20 Minuten Spielzeit wurde geräumt und die charmante Norwegerin betrat mitsamt ihrer Band die Bühne und begrüßte das Publikum auf Deutsch.
Und schon nach den ersten paar Songs hatte
Marit wohl nicht nur mein Herz erobert. Eine wunderschöne Mischung aus Pop, Folk und Bluegrass, versetzt mit melancholischen Texten, flog den lauschenden Ohren entgegen. Wenn sich das Publikum freute, dann freute sich auch
Marit auf ihre ganz eigene bezaubernde Art und Weise. Strahlend quiekte sie immer wieder
»Thank You« ins Mikrofon.
Egal ob am Piano, an der Gitarre oder mit Mandoline, die sympathische Norwegerin gab immer eine wunderbare Figur ab und brachte mit ihrer positiven, fröhlichen Art die Zuschauer zum Strahlen (obwohl ihre Texte ja meistens traurig seien, wie sie betont hatte!). Aber nicht nur die Musik, sondern auch die vielen kleinen, aber feinen Geschichten, die
Marit zwischen den Songs über sich oder ihre Lieder erzählte, verstärkten das Gefühl, dass hier eine junge Künstlerin auf der Bühne steht, die wirklich mit Herz und Seele bei der Sache ist.
Ach ja, natürlich gab es zum Ende auch noch das Lied zu hören, welches ich als einziges kannte!
Und nicht nur einmal, sondern sogar zwei Mal wurde "If A Song Could Get Me You" sowohl mit Band, als auch unplugged dargeboten. Dann war nach knapp 1 ½ Stunden auch schon Schluss und
Marit Larsen verabschiedete sich strahlend vom Erfurter Publikum.
Nun hatte ich also auch die Antwort auf die oben erwähnte Frage. Selten passiert es, dass ein Künstler oder eine Künstlerin mich mit, mir fast komplett unbekannter Musik, derart begeistern kann.
Aber es war eben nicht nur die Musik, sondern das sympathische Gesamtpaket, welches Augen und Ohren verzauberte. Danke für diesen wunderschönen Abend, Marit!