Hier stelle ich die aktuelle CD eines schwedischen Musikers vor.
Es handelt sich um die dritte Platte des Singer/Songwriters Martin Lorentzson und man scheint bei der Musik dessen gewisse Vorliebe zur Popmusik herauszuhören. Angesichts der kurzen Spielzeit sollte man das Werk eher als EP einordnen. Bis auf einen Titel sind alle mit Co-Writern entstanden und wurden, wie ich im Internet nachlesen konnte, mit ihm und sieben Studiomusikern eingespielt, über die sich auf der Hülle der CD allerdings keine Angaben finden. Jedoch ist zu entnehmen, dass die Aufnahmen zwischen November 2012 und Oktober 2013 im 'House On The Hill' eingespielt und von Carl Granberg produziert, gemischt und arrangiert wurden.
"The Road" ist ein leicht schleppender Song mit einem sanft und leicht federnd im Ausdruck agierenden Schlagzeug. Bestimmt wird der Aufbau durch akustische Gitarren, der angenehme Gesang wird durchgehend durch Background Vocals harmonisch unterstützt. Zwischendurch suchen sich eine E-Gitarre und Keyboards, die fast flötenhaft klingen, einen Weg für kleine solistische Ausflüge, die aber mehr als Umrahmungen des Gesamtbildes durchgehen. Sehr ruhig, zurückhaltend, mit einem verträumten und melancholischen Charme versehen ist "Butterfly Girl". "Pain Don't Live Here Anymore" spiegelt ein wenig von jener amerikanischen Musik der siebziger Westcoast-Szene wider, die seinerzeit kommerziell recht erfolgreich war - aber auch hier wieder ohne viel Druck, dafür aber mit einem bestimmten Ausdruck von Verspieltheit versehen, der sehr viel Sympathie ausdrückt.
Etwas anders klingt dann der vierte Song. Hier ist es eine Sängerin, die die Lead Vocals bestreitet und später dann mit Lorentzson im Duett singt. Plötzlich schiebt sich das Solo vermutlich einer Bassklarinette ein und gibt eine unerwartete Farbe. Hinzu kommen Streicher - wahrscheinlich aus der Retorte - und geben dem Gesamtbild noch eine dezent romantische Atmosphäre. Nach dem abermals ruhigen "New Sweden" folgt noch einmal ein Vokalduett beim Titelsong, der mit sich seltsam pappig anhörenden Perkussionsklängen untermalt ist. Wie ein etwas hintergründig aufgenommenes Cajon klingt das - ist nicht unbedingt mein Lieblingssong.
In einem schleppenden Stil, wie man ihn von entsprechenden Songs von Neil Young gewohnt ist, schiebt sich "Devil's Mind" angenehm über die Runden, ebenfalls mit einer feinen Abstimmung elektrischer und akustischer Gitarren und den Keyboards, zudem ist da auch ein Akkordeon zu hören, das sich dezent einbringt? Leider sind es wirklich sehr simpel klingende programmierte Rhythmen, die mich beim letzten Song ein wenig abschrecken - dazu wirkt dieser zudem recht unfertig, wie eine Probe-Demoaufnahme, schade.
Letztlich unkomplizierte und sympathische Musik findet sich auf "Together", die hinsichtlich der Produktion nicht aufgebläht wirkt, sondern eher einfach gehalten wurde und mitunter durchaus einen kleinen Kick vertragen könnte.
Tracklist |
01:The Road [Lorentzson, Praetorius] (4:01)
02:Butterfly Girl [Lorentzson, Sigeman] (4:24)
03:Pain Don't Live Here Anymore [Lorentzson, Hillered] (3:35)
04:Deep In Sleep [Lorentzson, Granberg] (3:29)
05:New Sweden [Lorentzson, McLoughlin] (3:27)
06:Together [Lorentzson, Kebbe] (2:47)
07:Devil's Mind [Lorentzson, Liljeborg, Rydman] (3:39)
08:Winter Heart [Lorentzson] (4:45)
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