|
Richie Lawrence / Water
|
|||
|
Mit Melancholy Waltz hatte ich schon einmal eine Platte von Richie Lawrence vorgestellt. Nun legt der Mann aus Tulsa nach... mit anderer Musik.
Ein 'Aufmerker' startet die Scheibe. Völlig coooool à la J.J. Cale weckt "Call Me Back" wirklich sogleich meine Aufmerksamkeit. Wunderbar 'elastisch' mit sanft rockendem Sound und mittendrin ein perlendes Gitarrensolo, gefolgt von einem kurzen solistischem Pianoeinwurf, werde ich in eine gewisse Hochstimmung versetzt, die aber leider nach zweieinhalb Minuten in dieser Form endet... schade, so kurz. Weiter geht es ganz anders: Ruhig und beschaulich mit einem sich entwickelnden Bild von Weite und Raum einer kargen amerikanischen Landschaft. Das Schlagzeug klingt dazu schleppend und schlurfend, hintergründig wimmert eine Pedal Steel - alles, inklusive des Gesangs, ist entspannt. Und dann Akkordeon gepaart mit slidender akustischer Gitarre - ja, es geht noch entspannter, ein Hauch von Zydeco/Cajun in leicht schunkelnden Rhythmus getaucht. Bei dieser Stilrichtung bleibt es beim "Bunny Rabbit", doch nun wird flott zum Tanz aufgespielt.
Ein Hauch früherer Zeiten weht durch fast alle Titel. Der alte Rhythm & Blues à la Fats Domino taucht mal auf ("Poets Prayer") oder ich werde irgendwie an eine Art Seemannsballade mit Jazzeinschlag erinnert ("Man About Town"). Etwas skurril wird es mit dem flott vorantreibenden "Pirate Kitty". Das ist Musik wie aus dem Kabarett - Anklänge an Western Swing werden mit "Water" verbreitet. Wunderbar abwechslungsreich ist diese Platte gelungen und es macht Spaß, weil dieser wahrscheinlich auch bei den Einspielungen bestand, so behaupte ich einfach einmal. Gospel, Blues, Folk, Country, Jazz - alles ist in kleinen Dosierungen dabei und dabei ist ein ganz spezieller Sound entstanden, der sehr eigenständig wirkt. Sehr ausdrucksstark empfinde ich es immer dann, wenn Lawrence sein Piano perlen lässt, zum Beispiel ganz stark im bluesig und jazzig inspirierten "Old Friends".
Ebenfalls sehr schön werden wir von romantischen Pianoklängen mit dem Instrumental-Bonus verabschiedet - eine gelungene Abrundung einer gelungenen Platte, die wirklich außergewöhnlich ist.
Allen Songs ist der nicht sehr kraftvolle Gesang des Protagonisten gemein, der aber unendlich gut in die entspannte Atmosphäre der Musik passt, die auch gut live hätte eingespielt werden können. Irgendwie ist das eine Art 'Soft Americana'!
Line-up:
Richie Lawrence (piano, accordion, vocals) The Yolos: Scott Prawalsky (bass) Katie Thomas (vocals) Bart van der Zeeuw (drums) Keith Cary (slide guitars, mandolin - # 1,3,11) Ken Cooper (guitjo - #8) Paul Lacques (electric guitar) Andy Lentz (fiddle - # 4,12) Craig Ventresco (acoustic guitar - #6) Dave Zirbel (pedal steel - #2)
Externe Links:
|
