Kenn' ich doch, so geht es mir gleich zu Beginn der Platte. Klar, "Box #10" ist ja auch ein Cover eines Songs von Jim Croce...
Der 1977 in Texas geborene Stoney LaRue Phillips wurde zu Beginn seines Wirkens der Red Dirt-Szene zugerechnet, jedoch veränderte sich sein Sound im Folgenden und das bisher letzte Album, "Aviator", war gar eine fast reine Country Rockplatte. Mit seinem neuesten Output hat er sich davon wieder gelöst. Die Musik auf "Us Time" ist insgesamt sehr gefällig und ruhig, mit viel Melodik und Harmonie ausgestattet.
Wir finden auf seiner neuen Scheibe überwiegend Coverversionen und Fremdkompositionen, allesamt bilden sie jedoch eine verbindende Einheit im Gesamtausdruck. Klänge, die sich am Roots Rock orientieren, Southern Rock mit einem Schuss Country, ein Quäntchen Pop ist dabei, melodische Ausstrahlung, viel Harmonie in den Arrangements und ein emotional geprägter Gesang - alles Zutaten, die dazu führen, dass man diese Platte wohl locker in die derzeit angesagte Schublade 'Americana' packen kann.
Auch der zweite Song ist ein Cover, und zwar ein gelungenes von Van Morrisons "Into The Mystic". Hier schwebt dann auch ein wenig von der Atmosphäre der Musik des von mir hochgeschätzten Russell Smith mit.
"Us Time" wirkt wie aus einem Guss, ist sehr professionell eingespielt worden und strahlt eine gewisse Zufriedenheit aus. Gut eingeführt in entsprechenden, einflussreichen Kreisen sollte diese Scheibe ein Hit werden, radiotauglich ist sie allemal, ohne jedoch allzu glatt geraten zu sein. Denn die gewissen Ecken und Kanten aus der Red Dirt-Szene blitzen vereinzelt doch noch auf und sorgen so für den dennoch rauen Schliff.
Hinzu kommt noch die gelegentliche Spur eines groovenden Blue Eyed-Soul und die Untermalung einzelner Songs mit Akkordeon oder twangender Gitarre sorgt ebenfalls für Abwechslung. Schön sind natürlich auch die Balladen, sehr schön sogar der Titelsong. Allen Stücken ist diese unglaublich entspannte Stimmung in der Umsetzung gemein. Hier waren echte Profis am Werk mit dem Wissen, wie man wann welchen Ton spielt. Sehr dicht spielt die Band zusammen und erzeugt so diese ungemein wohltuende Atmosphäre. Ein wirklich sehr gelungenes Werk!
Line-up:
Stoney LaRue (vocals, acoustic guitar)
Kevin 'Frenchie' Sciou (electric slide, National guitars)
David Grissom (electric & acoustic guitars)
Warren Hood (fiddle, mandolin, octave violin)
Steven R. Conn (acoustic & electric pianos, Hammond organ, accordion)
Greg Morrow (drums)
Casey Twist (electric bass guitar)
Red Marlow (harmony vocals)
Cody Canada (vocals - #9)
Tracklist |
01:Box #10 [Croce](3:05)
02:Into The Mystic [Morrison] (3:32)
03:Feet Don't Touch The Ground [Jenkins] (3:57)
04:Us Time [LaRue, Dillon] (3:57)
05:Oklahoma Breakdown [Hosty] (5:08)
06:Empty Glass [Dillon, Stewart] (4:10)
07:Til The Morning Comes [LaRue,Jenkins] (4:07)
08:Easy She Comes [LaRue, Saenz] (3:35)
09:Seven Spanish Angels [Seals, Setser] (3:46)
10:Train To Birmingham [Hiatt] (4:27)
11:Wichita Lineman [Webb] (2:47)
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