Allison Moorer / The Hardest Part
The Hardest Part
"The hardest part of living is loving, 'cause loving turns to leaving every time."
Diese Textpassage beschreibt auf kürzestem Weg, um was es in diesem Album geht.
Die Lieder dieser CD sind Geschichten des Lebens und der Liebe. Einer unglücklichen Liebe, in wunderschöne Melodien verpackt, die trotz ihrer Melodik, oder aber gerade deswegen, die Traurigkeit der Songs unterstreichen.
Im Gegensatz zu ihrem Debüt Album "Alabama Song", ist dieses Werk weniger von Country beeinflusst. Außer dem Titeltrack - der mit einem massiven Fiddle Riff derart aus den Boxen bläst, dass ich unweigerlich meinen Stetson suche. Eine tolle Bluegrass Nummer.
Klar, auch der Rest des Albums hat Country Anleihen, aber sie dominieren nicht. Etwas Rock (die Gitarre in "Day You Said Goodbye" könnte von good old Keith stammen), etwas intelligenter Pop und Singer/Songwriter Stil: Das ist die Mischung, eine sehr gelungene, wie ich finde.
In "No Next Time" ist es ein wahrer Ohrenschmaus, wenn Nashville Bariton-Vokalist Lonesome Bob zusammen mit Allison ein Duett an den Tag legt. Streicher im Hintergrund und eine elektrische Gitarre, die mehr dem Rock (eines Lee Claytons), denn einem anderen Stil zuzuordnen ist. Duette dieser Art gab es zuletzt zu Zeiten von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra.
Moorer fasziniert mich auch deswegen, weil ihre Texte hart, sehr hart zuschlagen. Mit "There's a tear in my beer, but I love you so my dear"-Lyrics wäre mir die Musik wohl etwas zu weich. Aber diese perfekte Symbiose "einfacher" Musik, mit Worten, wie sie nur das "wahre Leben" hervorbringt, ist einfach nicht zu überhören.
Geschrieben hat Allison die Songs zusammen mit ihrem Gatten Butch Primm, so dass sie gottlob wohl nicht über ihr eigenes Leben singt. Mit Ausnahme des Hidden Tracks. Dort verarbeitet sie die tragische Verbindung ihrer Eltern. Nach deren Scheidung tötete ihr Vater erst Allisons Mutter und dann sich selbst. Dies nur am Rande.
Vielleicht ist das aber mit ein Grund, wieso eine junge Sängerin mit Worten so zuschlagen kann. Ich hoffe, sie trifft niemanden von Euch.
Zwei Alben hat Allison hervorgebracht und ja, wie schon im Review zum Erstlingswerk angedeutet: "The hardest part" toppt das Debütalbum.
Bleibt zu hoffen, dass es in dieser Qualität weitergeht und es nicht allzu lange dauert, bis sich eine neue Moorer CD im Player dreht.
Ach so, mein Fav.: Nummer 6 - "Bring Me All Your Lovin'"
Spielzeit: 45:51, Medium: CD, UNI/MCA-Nashville, 2000
1:The Hardest Part, 2:Day You Said Goodbye, 3:It's Time I Tried, 4:Best That I Can Do, 5:Think It Over, 6:Bring Me All Your Lovin', 7:Is It Worth It, 8:Send Down An Angel, 9:No Next Time, 10:Feeling That Feeling, 11:Hidden Track
Ulli Heiser, 22.09.2001
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