El Niño Machuca wurde als Francisco de Asis Machuca Borjas in Sevilla geboren. Bereits im Alter von zwölf Jahren interessierte er sich für eine Flamenco-Gitarre, die er im elterlichen Haus entdeckte. Aber nicht nur an spanischer Folklore fand er Gefallen, sondern auch am Jazz. Auf der Grundlage des 'Cante Jondo', des oft schwermütigen Gesangsstils im Flamenco, entstand - so man dem Pressetext Glauben schenken kann - Musik von » unbeschwerter Leichtigkeit und filigraner Eleganz.« 1988 spielte er in einer Band namens No Me Pises und startete 1996 seinen Soloweg.
Das Album besteht aus vielen Eigenkompositionen sowie unter anderem einer Vertonung von Federico Garcia Lorcas "La leyenda del tiempo". Es ist wirklich interessant, wenn die Musik scheinbar unbeschwert und heiter dahin fließt. Einerseits findet man sich im Flamenco wieder, andererseits gewinnt Jazz mit Fusion-Elementen die Oberhand. So ist der Sound durchzogen von jazzigen Harmonien und der knurrende E-Bass sorgt für das kräftige Fusion-Element. Dabei wirkt alles sehr locker und zart im Ausdruck, unaufdringlich, viel Poesie dringt durch den Vortrag. Die Musik weist einen dezenten Rhythmus auf, der durch die Verwendung des Cajóns nie vordergründig drückt.
Das rhythmische Feuer des Flamenco trifft auf swingende Eleganz der Jazzgitarre. Mal im klassischen Stil von E-Gitarristen wie Jimmy Raney, Barney Kessel, Kenny Burrell oder Herb Ellis, manchmal auch an Gabor Szabo oder Attila Zoller erinnernd, wenn europäische Folk-Elemente mit einfließen. Allerdings bietet die relativ gleichbleibende Stimmung nicht sehr viel Abwechslung. Hier macht sich dann doch das Fehlen der Jazzbegleiter bemerkbar. Das Cajón wirkt dann bisweilen etwas steif und hindert den Gesamtsound am Swingen, was durch Einsatz eines akustischen Basses möglicherweise vordergründiger gelungen wäre.
Der Einsatz einer zweiten akustischen, Gitarre betont noch einmal das spanische Folkelement und der seltene Einsatz des Flügelhorns sorgt für einen weiteren Gegensatz.
Zusammengefasst: Persönlich hätte ich gern einige Jazzelemente mehr gehabt, weniger Cajón und mehr echtes Schlagzeug, einen akustischen Bass, vielleicht ein Jazzpianist als Mitspieler und auch die Bearbeitung einiger Klassiker der Jazzgeschichte.
Nichtsdestotrotz ist diese Musik aus objektiver Sicht eine gelungene Bereicherung auf dem weiten Feld des Musikmarktes mit dem sehr interessanten Ansatz, zwei Welten miteinander zu verknüpfen.
Line-up:
El Niño Machuca (guitar, percussion)
Neil Doyle (bass, flugelhorn)
Pablo Nuñez (cajón, claps)
Javi Ceballos (Spanish guitar)
Raúl Regateiro (jaleos, claps)
Fran Cortez (jaleos, claps)
Tracklist |
01:La leyenda del tiempo (3:59)
02:La Primavera (4:11)
03:Soy gitano (5:01)
04:Buscando tu Sur (5:15)
05:Cortijo de Cuarto (2:44)
06:Caminandome (3:57)
07:Volando voy (3:39)
08:Como el agua (5:20)
09:Tu me camelas (4:21)
10:Rosa Maria (4:35)
11:Mediodia (4:14)
12:Rosetta (3:54)
13:Cactus (2:17)
14:Cuartus (3:09)
except Ricardo Pachón Capitán/Federico García Lorca - #1,
Juan Antonio Salazar Salazar - #2,
Jose María López Sanfeliu - #7,
Jose Sánchez - #8,
Paco Ortega - #9)
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Externe Links:
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