Elaine Mahon / Rise
Rise Spielzeit: 57:30
Medium: CD
Label: Gatorbone Records, 2013
Stil: Folk, Singer/Songwriter

Review vom 21.08.2013


Wolfgang Giese
Elaine Mahon stammt aus North Central Florida und könnte eigentlich ganz anders tätig sein, hat sie doch einen akademischen Grad inne: einen Doktortitel in Astronomie. Nach dem Abschluss ihrer Ausbildung entschied sie sich jedoch für eine musikalische Laufbahn. 1995 erschien ihre erste CD, "Seamless", und schon war sie wieder verschwunden aus der Szene, stand doch die Familie zunächst im Vordergrund. Doch nun ist sie wieder da, mit dieser neuen Platte.
Wir hören durchgehend sehr ruhige Musik im Umfeld von Folk und des Singer/Songwriter-Genres. Mit klarem und bestimmtem Ausdruck in der Stimme, mit Elementen von Lieblichkeit und Zartheit, aber dennoch energisch vorgetragen, erscheint Elaine Mahon wie eine Geschichtenerzählerin, die von dem berichtet, was einem so täglich widerfahren kann. Dazu basiert die musikalische Umrahmung auf der Verwendung vorwiegend akustischer Instrumente. Sie erzählt zum Beispiel von den Siedlungsbemühungen der Großeltern mütterlicherseits ihres Ehemanns:
»Oh those prairie winds did blow
They whispered in my ear
You might find some greener pastures
Not far down the road from here
We packed all that we could stow
To California we would go and
The only thing we left behind
Were dust tracks… dust tracks in the road
Oh - how those prairie winds would blow«

("Dust Tracks In The Road")
Oder Songs mit irisch/schottischem Hintergrund wie "The Selkie Bride" gibt es zu hören:
»Into her eyes he stares with wonder
Windows to the deep
Wraps his shawl of wool around her
Steals her skin to keep «
Sehr lyrisch und behutsam ist ihre Wortwahl und somit wird die gleichsam auftretende Musik perfekt ergänzt. Auch von Ureinwohnern Floridas, den Calusa, wird mit dem gleichnamigen Song berichtet, dem elften Titel:
»We wait by the water, watch the tide as it rolls in
While the sun sinks beneath the waves
Upon the horizon, only seabirds sailing in
Knots in our nets, a count of days … Calusa «
Es ist heute selten, dass eine gesamte Platte durchgehend mit einer solchen Konsequenz hinsichtlich der Instrumentierung durchgezogen wird. Zumindest, was dieses Genre betrifft, denn alles ist sehr einheitlich, wie aus einem Stück, sodass man sich eigentlich ohne Unterbrechung in der Atmosphäre verlieren kann. Die Ausgestaltung innerhalb etwas anders arrangierter Stücke wird durch die verschiedenen Einsätze von Dobro, Cello, Mandoline oder Banjo geboten. Mittels dieser Feinheiten entsteht eine Abwechslung, die aber letztlich gar nicht besonders auffällt.
Insgesamt atmet die Musik von "Rise" eine sehr ruhige und beschauliche Kaminfeuer-Atmosphäre mit einigen Spuren von Balladen irischen oder schottischen Ursprungs, vorgetragen mit sehr viel glaubhaftem Gefühlsausdruck. Gelegentlich erinnert Elaine Mahon an die frühe Joni Mitchell, als diese noch diese Art Musik verstärkt präsentierte. Auch ein wenig von Judy Collins schimmert immer wieder durch.
Line-up:
Elaine Mahon (lead vocal, harmony vocals, acoustic guitar - all tracks, except #9)
Penny Nichols (harmony vocals)
Elisabeth Williamson (harmony vocals, banjo - #3,12, high strung guitar - #1)
Kim Blackburn (harmony vocals - #1,14)
Gabe Valla (acoustic guitar .- #3,6,8,10,11, mandolin - #3)
Lon Williamson (bass - all tracks, except #9)
Hannah Alkire (cello - #2,8,10)
Tuck Tucker (dobro - #6,7)
Jason Thomas (fiddle - 5,12, mandolin - #12)
Dave Kelsay (percussion - #4,5,8,11,14)
Tracklist
01:Rise Up Singing (2:59)
02:Harvee's Song (4:27)
03:Dust Tracks In The Road (4:12)
04:One By One (3:28)
05:This Garden Place (3:59)
06:'56 Blue Chevy (4:13)
07:Rio (4:48)
08:Rabbit Hole (4:21)
09:Six Pelicans (3:02)
10:The Selkie Bride (5:28)
11:Calusa (4:51)
12:Honey Tree (4:34)
13:So Small (3:07)
14:Give It Up (3:59)
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