Fayssoux McLean / Early
Early Spielzeit: 35:19
Medium: CD
Label: Red Beet Records, 2007
Stil: Folk/Country

Review vom 17.11.2008


Wolfgang Giese
Das ist sehr 'gemütliche' Musik, und für viele ein 'rotes Tuch', wie fast alles, wo 'Country' draufsteht. Ist halt Geschmackssache, und auch in dieser Sparte gibt es gute wie schlechte Produktionen.
Gleich vorweg, diese gehört für mich zu den guten.
Die Musik zeichnet sich durch sehr schöne Harmoniegesänge aus, dazu die herrlich 'wimmernde' Steel, und das Bild ist perfekt. Ein Bild, das tief verwurzelte Tradition zeigt, ein Bild, das mit zarten Tönen zu verzücken vermag...
Fayssoux McLean, die einst harmony vocals für Emmylou Harris bestritt, so auch auf deren berühmten Produktionen wie "Luxury Liner", "Quarter Moon In A Ten Cent Town", "Elite Hotel", versetzt Emmylou nun in die 'zweite Reihe', indem sie ihr diese harmonische Aufgabe zuteil werden lässt. Dabei klingt es nun nicht, wie man es von anderen Beispielen mitunter kennt, so wie Harris' Musik. Nein, das hier ist eindeutig Fayssoux' Platte.
Nach anfänglicher Beschaulichkeit ist bereits im dritten Stück Schluss mit 'ruhig', da 'rockt das Bayou'. Neben Country- und Folkeinflüssen also auch diese Spielart, mit der die Künstlerin zu überzeugen vermag. Es überwiegt jedoch die zarte Gangart, eine heimelige 'Backporch'-Atmosphäre, oder - die Familie sitzt am Kamin, rund um den Tisch, wie einst bei den Waltons. Das ist jetzt nicht abwertend gemeint, sondern soll die Gemütlichkeit charakterisieren, die Fayssoux mit ihrer Musik ausdrückt.
Von elf Stücken sind zwei selbst geschrieben und drei von Fayssoux McLean arrangiert. Die restlichen stammen aus der Feder solch bekannter Musiker wie Rodney Crowell, der hier sein sehr schönes Stück "California Earthquake" beigesteuert hat, oder von Larry Murray und seinem großartigen Song "Bugler", dem u.a. bereits die Byrds zu Ehren verhalfen. Hier erfährt die Nummer eine sehr ruhige und gefühlvolle Behandlung mit einem wie immer stilsicheren Ricky Skaggs an der Mandoline.
Ein Stück, uptempo vorgetragen, fällt etwas aus dem Rahmen und passt aus meiner Sicht so gar nicht in das Gesamtbild: "I Know How It Feels To Love", mit E-Piano-Klängen, die ich für völlig deplatziert halte. Gottlob bleibt es jedoch bei diesem einzigen Ausrutscher.
Ein Album zwischen traditionellem Folk und Country, bei dem die im Bluegrass verwendeten Instrumente, wie akustische Gitarre und Mandoline, plus die Pedal Steel prägende Akzente setzen und das Klangbild weitestgehend bestimmen.
Und - Fayssoux hat eine dieser typischen Country-Stimmen, mit denen sie die Themen um Kummer und Liebe glaubhaft 'verkaufen' kann.
Keine 'Jahrhundertproduktion', doch eine sehr schöne Platte, die man gern hören mag.
Line-up:
Fayssoux Starling McLean (acoustic guitar, vocals)
David Roe (bass)
Cheryl White (harmony vocals)
Joy Lynn White (harmony vocals)
Sharon White (harmony vocals)
Jen Gunderman (accordion, Wurlitzer)
Eric Brace Guitar (acoustic guitar)
Brandon Turner (acoustic & electric guitar, Wurlitzer, harmony vocals, bass)
Lloyd Green (dobro, pedal steel)
Emmylou Harris (harmony vocals)
Ricky Skaggs (mandolin)
Tracklist
01:The Blackest Crow
02:Early
03:Save It! Save It!
04:I Know It's Over
05:California Earthquake
06:Amen Children
07:Bugler
08:Walking Home In The Rain
09:I Know How It Feels To Love
10:Miss The Mississippi And You
11:Weepin' Mary
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