Mit "Anser's Tree" serviert uns Guy Manning sein achtes Studioalbum. Seit 1999 erscheinen jährlich Alben von Guy, was uns zeigt, dass es ihm an Ideen wahrlich nicht mangelt. Unter dem Cyclops Label sind fünf Alben veröffentlicht worden, und zwar: "Tall Stories For Small Children" (1999), "The Cure" (2000), "Cascade" (2001), "The Ragged Curtain" (2002) und "The View From My Window" (2003).
Danach wechselte Guy zu dem Label ProgRock Records und folgende Alben erblickten das Licht der Welt: "A Matter Of Life And Death" (2004), "One Small Step" (2005) und sein neuestes Werk "Anser's Tree" (2006). Bis auf "One Small Step" kenne ich alle Alben.
Auf Guy Manning bin ich damals aufmerksam geworden, als ich mir ein Album von Parallel Or 90 Degrees zulegte und Guy als Gastmusiker genannt war. Des Weiteren ist Guy ein festes Bandmitglied bei The Tangent, was ihm sicherlich zu einem erhöhten Bekanntheitsgrad verholfen hat. Diese Querverbindung zeigt uns, dass er offensichtlich sehr gerne mit Andy Tillison zusammenarbeitet, denn dieser taucht auch immer wieder als Gastmusiker bei seinen Soloalben auf.
Guy Manning ist ein Geschichtenerzähler und Komponist, welcher den Hörer zumeist in melodischen, akustischen Songs fesselt. Auch hat er schon mehrere Longtracks geschrieben, welche in Kapitel aufgeteilt waren, wie z. B. bei "The Ragged Curtain". Außerdem ist Guy ein Multi-Instrumentalist und hat die meisten Instrumente selbst eingespielt - jedoch nimmt er immer wieder ausgezeichnete Gastmusiker hinzu, um seine Werke abzurunden.
"Anser's Tree" berichtet uns vom Familienstammbaum des Dr. Jonathan Anser, der 2089 lebt, ein Archäologe ist und der auf den übrig gebliebenen trockenen Erdteilen Ausgrabungen durchführt (das Polareis ist endgültig geschmolzen). Der Familienstammbaum reicht zurück bis ins Jahr 1581, und wird jeweils aus der Sicht des nächsten Verwandten erzählt, welche immer auf der Suche nach dem Grund des Seins sind.
Wunderschöne, akustische Songs mit Folkeinschlag, bei denen man herrliche Flötensounds und Geige vernimmt, sind: "Margret Montgomery (1581 - ????)" und "William Barras (1803 - 1835)". Hier wäre auch der Vergleich zu Jethro Tull angebracht.
Famose Hammond-, Moog- und Rhodessounds, von Gastmusiker Andy Tillison gespielt, vernimmt man in "Jack Roberts (1699 - 1734)". Im Retro Progstil und weitaus komplexer als die zuvor erwähnten Songs ist "Diana Horden (1900 - 1922)" und bei "Joshua Logan (1990 - 2048)" sind gar bluesige Gitarrensounds zu hören.
Klasse Saxofoneinlagen bekommt man bei "Professor Adam Logan (2001 - 2094)" geboten, auch ist dieser Song im Aufbau recht komplex und phasenweise ein wenig jazzig.
Sehr melancholisch endet "Dr. Jonathan Anser (2089 - ????)", wobei gegen Ende des Songs wieder das tolle Saxofon zu vernehmen ist.
Das Artwork für das Cover wurde von Ed Unitsky und Guy Manning entworfen.
Ich habe wirklich großen Respekt vor Guy Mannings kompositorischen Fähigkeiten, allerdings gibt es auch eine kleine Schwachstelle zu verzeichnen, und das wäre sein leicht näselnder Gesang, was mich allerdings weiterhin nicht davon abhalten wird, mir seine Alben ins Regal zu stellen!
Line-up:
Guy Manning (vocals, 6 & 12 string acoustic & classical guitar, electric guitar, bass, mandolin, keyboards, drums & percussion)
Laura Fowles (sax, vocals)
Ian 'Walter' Fairbairn (fiddles)
David Million (electric guitar)
Guest Musicians
Stephen Dundon (flutes)
Andi Tillison (hammond, moog, rhodes - #2)
Neil Harris (piano - #2, harp - #5)
Tracklist |
01:Margaret Montgomery (1581 - ????)
02:Jack Roberts (1699 - 1734)
03:William Barras (1803 - 1835)
04:Diana Horden (1900 - 1922)
05:Joshua Logan (1990 - 2048)
06:Professor Adam Logan (2001 - 2094)
07:Dr. Jonathan Anser (2089 - ????)
|
|
Externe Links:
|