Wenn man nicht weiß, dass
Mason ein 'Weißer' ist, könnte man ihn glatt für einen Farbigen halten. Seine Musik und Stimme sind tiefschwarz. So klingen Country-Blueser aus dem Mississippidelta und so muss es auch in den legendären Juke Joints des Südens im ersten Drittel des vergangenen Jahrhunderts geklungen haben. Obendrein beherrscht der Bursche das 'moaning', dieses rebellische Jammern der Sklaven, nahezu perfekt.
Masons Bluesthemen sind zwar sehr gleichförmig, werden aber mit einer Intensität interpretiert, die aus ihnen Songs von geradezu hypnotischem Charakter machen. Die
Cigar Box Guitar lässt er ein ums andere Mal wie eine 'dreckige' Slide aufheulen. Dieses Instrument, durch
Bo Diddley einem größeren Publikum bekannt geworden, erlebt derzeit ohnehin eine kaum für möglich gehaltene Renaissance. Dazu quietscht immer wieder
Gerry Hundts 'Hoochie Coochie' munter dazwischen. Ein Hauch Weltmusik liegt in der Luft, wenn
Fara Tolno und
Alya Sylla die Djembe trommeln. Auch wenn bei "Riding On" das Balafon, eine afrikanische Form des Vibraphons, erklingt, wird die Stimmung international. Ob man allerdings
Cody Burnsides Rap-Einlagen mag, möge der geneigte Hörer bei "Gone So Long" und "Riding On" bitte selbst entscheiden.
Wenn gelegentlich etwas Roots-Musik - wie in "Diamond Rain" - durchschimmert, spürt man, dass
Mason obendrein Wurzeln in Folk und Country hat. Die bitter-süße Ballade "Whisper", nur mit der Akustischen vorgetragen, zielt ebenfalls in diese Richtung.
Lionel Youngs Fiddle setzt bei einigen Stücken 'folkige' Farbtupfer in den schwärzesten Blues.
Kurz und gut: "Jook Joint Thunderclap" weiß zu gefallen... Wenn man die allerfeinsten Momente wie in der Hambone Willie Newbern-Interpretation "Rolled And Tumbled" und "Signifyin' Monkey" hört, ist man gar geneigt anzuraten, dass "Juke Joint Thunderclap" durchaus in eine ambitionierte Bluessammlung passen kann.