M:Pire Of Evil / Hell To The Holy
Hell To The Holy Spielzeit: 52:50
Medium: CD
Label: Scarlet Records, 2012
Stil: Thrash/Black Metal

Review vom 13.04.2012


Marius Gindra
M:Pire Of Evil: Was auf den ungeschulten, ersten Blick für einige vielleicht wie eine belanglose 08/15-Combo aussieht, entpuppt sich bei genauerem Hinsehen als 'Who is Who' geschasster Venom-Musiker.
2010 gegründet und nach der gleichnamigen Langrille Prime Evil benannt, fanden sich unter diesem Banner drei Generationen der größten, unantastbarsten und mächtigsten Extreme Metal-Band aller Tage zusammen. Da hätten wir zum einen Axtmann Mantas aus der allerersten, der Klassikerbesetzung. Die zweite Generation ist mit dem zwischenzeitlichen Sänger/Bassisten Tony 'Demolition Man' Dolan am Start. Aktuellstes Ex-Mitglied ist Drummer und Cronos-Bruder Antton, der von 2000 bis 2009 bei dem Newcastle-Trio zockte, mittlerweile aber auch hier wieder ausgestiegen ist.
Aufgrund von Namensrechten (siehe dazu auch das sehr ausführliche Interview mit Tony im kommenden Metal Command Fanzine) musste sich die Band letztes Jahr umbenennen. Das dürfte allerdings nicht wirklich stören, da der Name ja nur unwesentlich abgeändert wurde. Als kleiner Vorgeschmack erschien Ende 2011 eine EP namens "Creatures Of The Black", auf der neben zwei eigenen Songs Coverversionen von AC/DC, Kiss, Motörhead und Judas Priest zu hören waren.
Kommen wir also nun zum lang ersehnten Debütwerk der 'X-Wild für Venom's Legions'! 'Demolition Man' alias Tony Dolan ist ja bekanntlich schon seit Mitte der 90er nicht mehr bei der - Achtung, völlig subjektive Meinung des Verfassers! - mitunter besten Band der Welt vertreten. Deshalb war es für mich um so interessanter, zu sehen, ob er noch immer ein so ungehobeltes und asoziales Organ wie Ende der 80er bzw. Anfang der 90er hat. Er hat es noch; und auch sein Bass rumort permanent in allerfeinster Venom-Tradition!
Urmitglied Mantas rödelt seine Sechssaitige mit bester Old School-Attitüde durch die zehn Stücke, Cronos' kleiner Bruder Antton verprügelt seine Felle in ähnlicher Machart wie auf den letzten paar Venom-Scheiben. Die Produktion, veredelt von Mantas höchstpersönlich, ist natürlich sehr rumpelig und etwas breiig ausgefallen; auch wieder stark vergleichbar mit aktuellen Venom! Ein auffälliger Unterschied ist jedoch das etwas mehr an Groove und Melodien orientierte Songwriting, das sich vor allem durch einige verhältnismäßig ausgefeilte Gitarrensoli (z.B. in "All Hail") bemerkbar macht. Überrascht war ich auch von den coolen Slide-Gitarren-Einschüben beim bluesig angehauchten "Devil".
Insgesamt würde ich "Hell To The Holy" zwar nicht als künftigen Klassiker oder musikalischen "Prime Evil"- bzw. "Temples Of Ice"-Nachfolger bezeichnen, ein mehr als solides Stück metallischer Tonkunst für qualitätsbewusste Krawall-Jünger hat man aber dennoch auf die Kette bekommen! Wer jedoch alles nach "At War With Satan" verachtet, der dürfte mit dieser Scheibe wirklich seine Probleme haben. Anspieltipps: der gelungene, brachiale Opener "Hellspawn", der mächtig groovende Titeltrack, "Snake Pit" und der fiese Thrasher "Shockwave".
Ich vergebe insgesamt 8 von 10 RockTimes-Uhren.
Line-up:
Tony 'Demolition Man' Dolan (vocals, bass)
Mantas (guitar)
Antton (drums)
Tracklist
01:Hellspawn
02:Metal Messiah
03:Waking Up Dead
04:Hell To The Holy
05:Snake Pit
06:All Hail
07:Devil
08:Shockwave
09:The 8th Gate
10:M-Pire (Prelude)
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