Maat / As We Create The Hope From Above
As We Create The Hope From Above Spielzeit: 45:10
Medium: CD
Label: Aural Attack Productions, 2014
Stil: Egyptian Death Metal

Review vom 28.05.2014


Jens Groh
Maat machen Egyptian Death Metal - wer jetzt an eine gewisse Band denken muss, die sich Nile nennt, liegt nicht ganz falsch. Denn die Berliner zocken auf ihrem Debüt auch Death Metal, der sich der ägyptischen Mythologie widmet, allerdings hat es sich dann aber auch mit den musikalischen Vergleichen zu den Amis.
Den Bandnamen hat man sich logischerweise auch aus dem Ägyptischen geliehen, denn Maat ist das altägyptische Konzept für Staatsführung, Weltordnung, Recht und Wahrheit. Das hätten wir damit geklärt. Schön, wenn eine Band auch den Bandnamen dem Konzept unterzieht und nicht irgendwas Mythologisches in den Texten wiedergibt und dann einen strunzdoofen Namen hat, der gar nicht dazu passt.
Auch das Cover ist recht ansprechend, allerdings ist das Booklet ziemlich übersichtlich. Es fehlen die Texte. Lediglich zu "Rituals To Drown The Suffer" kann man die Lyriks mitlesen. Oder ist das nur bei meiner Promo so??? Schade, ich hätte gerne alle Texte nachgelesen. Oder bin ich da sooo anders???
Egal, kommen wir zur Musik. Und die hat es definitiv in sich!
Wie gesagt, Death Metal ist es. Nur eben nicht dieser typische Nile-Style. Sondern eher in die Richtung von Melechesh gehend, gelegentlich glotzen auch noch Behemoth über die finstern Pyramiden. Manchmal klingt das Ganze, als würden Vader ein finsteres Ritual mit Melechesh begehen. Und dabei einige Opfer den Göttern übergeben.
Mir persönlich gefällt vor allem, dass die Produktion nicht wie bei Nile und hunderten anderen Death Metal-Bands hoffnungslos überfrachtet ist, sondern differenziert, ja fast schon luftig klingt. Jetzt nicht falsch verstehen, "As We Create The Hope From Above" knallt von Anfang bis Ende durchweg brutalst und zwar viehischst geil!!!. Nur dass man sich nicht erschlagen fühlt, man kann noch nachvollziehen, was die Hobbyägyptologen hier aus den Katakomben wuchten. Alle, wirklich genialen, oft orientalisch klingenden, Melodien ertönen mächtig erhaben und wirken zu keiner Zeit kitschig oder albern. Darüber thront die Stimme von Kris 'Thot' Rehberg der, so selten es in letzter Zeit auch ist, dem Death Metal eine neue besondere Nuance verleiht.
Als Anspieltipps sollen jetzt noch "El-Enh-Aa", das mit einem thrashigen Unterton daherkommt, genannt werden oder das Titelstück oder "Duat ...After My Last Breath" oder… ach verflucht seien die Götter…..das GANZE (!) Album ist von der ersten bis zur letzten Sekunde (obwohl die Burschen hier bei Candlemass "At The Gallows End" klauen - was ein gewisser Karl Sanders auch schon gemacht hat, womit wir wieder bei Nile wären) ein Hammeralbum, basta!!! Und gehört bis jetzt schon mal in die ganz enge Auswahl der Top-Alben 2014!!!!
Wer seinen Death Metal nicht nur rumpelig und asselig mag, sondern die Erstwerke von den Altmeistern Morbid Angel zum höchsten Kulturgut zählt, muss diese Scheibe besitzen.
Line-up:
Kris 'Thot' Rehberg (vocals)
Christoph 'Morguloth' Stengel (guitars)
Franko 'Scaradeus' Schulz (guitars)
Hendrik 'Tempest' Wodynski (drums)
Noel 'Horus' Klitscher (bass)
Tracklist
01:As We Create The Hope Above
02:Shards Osiris
03:Sobek
04:El-Enh-Aa
05:Preservation Of My Immortal
06:Atum - Conqueror Of Chaos
07:Duat ...After My Last Breath
08:In Shoals
09:Rituals To Drown The Suffer
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