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Macy / Calling Out
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Macy ist eine Band aus der Schweiz und existiert seit 2007. Der 'Chef' der Gruppe sowie deren Songschreiber ist Cyril Mauderli. Was wir hier auf dem Plattendebüt hören, ist ganz einfach 'lupenreine' Popmusik.
Popmusik mit Betonung auf Gitarren, energischem Schlagzeugsound und mehrstimmigen Vokalharmonien. Das ist alles nicht neu, für mich ist das Musik, wie ich sie bereits von Bands wie Blur, Oasis, also aus dem Bereich des Brit-Pop, mehrfach gehört habe. Generell bin ich der Meinung, dass hinsichtlich der Band des genannten Genres die Meßlatte für Macy ganz einfach zu hoch liegt.
Der Gesang kann mich nicht immer überzeugen. So ist die Stimme nicht unbedingt satt und prägnant im Ausdruck, gelegentlich zu sehr gehaucht, im Verhältnis zum Druck, der durch die Instrumente erzeugt wird, denn in dieser mitunter herrschenden 'Wall Of Sound', geht der Gesang oft unter. Brillanz entdecke ich jedoch in den feinen Vokal-Harmonien, die gut in Szene gesetzt sind. Im Ansatz also Power-Pop, dem der letzte Schliff fehlt, um 'rund' zu laufen.
Titel, die einem sofort sehr zugänglich erscheinen, 'verpuffen' schnell, weil dann doch die anhaltende Substanz fehlt. Zu sehr dümpeln sie an der Oberfläche, insbesondere der Opener, "One In A Million", ein 'Ohrwurmtitel', den man eigentlich als Single auskoppeln sollte, denn dieser Song hat das Zeug zum Hit! Aber: Interessant ist hier zwar grundsätzlich der Einsatz der Trompete, doch integriert sie sich so gar nicht und das Instrument wirkt insofern etwas deplatziert. Die Töne wirken etwas verloren. Dagegen hält im positiven Sinne auch hier der Einsatz der wirklich gelungenen Harmony Vocals. Das Stück wirkt allerdings etwas überhastet und überladen und könnte etwas Straffung gebrauchen. "In My Head" ist ein besserer Popsong, der mehr Tiefe und Substanz aufweist als der erste, so hitmäßig erscheinende Track. "Individual" startet etwas rockiger, um dann schnell in einen perfekt scheinenden Popsong über zu gehen, versehen mit einem Hauch von Reggae durch den Rhythmus. "Individual" erscheint insofern auch individuell, doch bläht das aus meiner Sicht nicht so gelungene Bläserarrangement (oder sind es Keyboards?) den Titel unnötig auf. Ich hätte es weg gelassen, es bringt hier einfach keinen Mehrwert, denn die Melodienfolgen mit den Wechseln sind bereits im Ansatz gut gemacht.
Kleine Preziosen finden sich im Übrigen in Gestalt einzelner Stücke, die im Gesamtbild relativ wohltuend wirken. So zeigt der Titel "Love Is Complicated" sehr gute Anzeichen einer durchdachten und interessanten Komposition, der Ansatz einiger Beatles-Titel scheint hier durch, sie scheinen grüßen zu lassen. Zum ersten Mal Streichereinsatz, doch auch hier stehen die wunderschönen Harmony Vocals im Gegensatz zu dem teils zu sehr gehauchten Gesang. Etwas packender hätte es sein können!
"Passing Moments" verfügt über ein gutes Arrangement, mit Bläsern fein angereichert (hier passt das ausgezeichnet, davon bitte mehr!) und mit interessanten Wechseln, "The Fear Inside" strahlt eine grosse Melancholie und Emotion aus, auch hier sind es wieder sehr gute Arrangements, die diesen Titel aus der Masse heben. Mein Top- und Tipp-Titel!
Dann bleibt noch der Titelrack Calling Out", der sich nicht nur durch die längere Spielzeit im Verhältnis zu den anderen Stücken, sondern auch durch eine gewisse Spontaneität und Frische auszeichnet. Und hier passt auch die Trompete treffend, hier hat das Instrument mehr Spielraum und wirkt nicht gepresst.
Klare Schwachpunkte sind für mich die Stücke Nummer fünf (weil sehr oberflächlich) und sechs, mit diesem zu sehr angestrengten und melodramatischem Gesangsauftritt.
Im Großen und Ganzen also etwas über dem Durchschnitt angehobene Popmusik mit guten Ansätzen, um in die 'Erste Liga' aufsteigen zu können.
Line-up:
Cyril Mauderli (lead vocals, guitar) Thomas Maritz (piano, trumpet) Simon Longo (bass) Reto Käser (drums)
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