Was hat Death Metal mit Mötley Crüe gemeinsam? Richtig: Nichts, oder?
Na ja, einen gemeinsamen Nenner gibt es doch. Nämlich den, dass sich Sänger Dan Soxx mit doppeltem X schreibt… ach ja, und das selbiger großer Mötley Crüe-Fan seit Kindertagen ist. Aber sonst wird es wohl jedem anständigen 'Poser' das Haarspray aus den Locken pusten, was die Buben hier einem vors Fressbrett ballern.
Die Band, oder zumindest die beiden Hauptprotagonisten Dan Soxx und sein Kumpel Ptr machen seit 1990 gemeinsame Sache, schafften es aber nicht vor 2005, ihr erstes Langeisen unters Volk zu bringen und erst 2009 erscheint der zweite Brecher der Herren.
Schon ein recht doomiges Tempo, ganz im Gegenteil zu ihrer Musik, denn die bewegt sich nämlich in meist sehr hoher Geschwindigkeit durch die Botanik, zumal die vorliegende CD mit etwas über einer halben Stunde auch nicht gerade üppig ausgefallen ist. Faule Säcke also?
Okay, kommen wir zur Mucke der Jungs.
Dass man im Death Metal nicht unbedingt irgendwelche Neuerungen erwarten kann, ist irgendwie klar, auch Maleficio (spanisch für 'jemanden mit einem Fluch belegen') machen da keine Ausnahme. Gut, richtiger Death Metal alter Schule wird uns nicht geboten, zu oft hört man Gitarrenharmonien schwedischer Prägung heraus (na ja sie dürfen das, immerhin kommt das Gepolter ja aus dem Land der Billigmöbel), auch sind die Vocals nicht immer Death Metal-traditionell. Besonders gegen Ende der Silberscheibe wird des Öfteren Klargesang dem Gebrülle bevorzugt.
Und das, man muss es leider sagen, sind die großen Pluspunkte von "Go To Hell", denn so gerne ich unmenschliches Gegurgel höre, liegen die Stärken klar im etwas gemäßigteren Gesang. Nachzuhören bei "In The Name Of The Holy". Hier werden fast schon Dark Metal-Sphären angekratzt. Jener harmoniert auch besser mit dem sehr melodischen Gitarrenspiel. Fans neuerer In Flames dürften hier mal hellhörig werden.
Obwohl auch die derberen Gewächse Maleficios geile Momente haben, keine Frage, bekommt man doch halt nur Durchschnitts-Death Metal geboten, der sich nur allzu oft an Bands der Marke Malevolent Creation oder Divine Empire orientiert. Ohne allerdings so derbe wie ihre Vorbilder zu sein. Wie ich bereits sagte, die Elchtod-Melodien neuerer Prägung machen hier den Unterschied. Es wird zwar auch ein ums andere mal in Richtung Black Metal geschielt (zu hören bei "Malediction Lecture" - Gitarrengeschredder), aber um heutzutage aus der verdammt großen Masse an Death Metal-Bands herauszustechen, bedarf es eben mehr als bei bekannteren Bands zu wildern.
Versteht mich jetzt nicht falsch, gut gemacht und gezockt ist das Gerödel allemal, halt nichts Weltbewegendes, und vor allem nichts Unbekanntes mehr, das einen beim ersten Male brutal von der Couch kloppt.
Ob sich jetzt der Kauf von "Go To Hell" lohnt, muss jeder Death Metal-Lunatic selbst entscheiden. Ich für meinen Teil lausche lieber zum XXten Male meinen alten Malevolent Creation-Scheiben.
Line-up:
Dan Soxx (vocals)
Ptr (drums)
Tore (rhythm guitar)
Goat (bass)
Mike Hellmaker (lead guitar)
Tracklist |
01:You Are Dead
02:Go To Hell
03:Entwined In Mysteries
04:I'll Piss On Your Corpse
05:Harbinger Of Death
06:Fortress By The Crystal Line
07:In The Name Of The Holy
08:Searching For Death
09:Burn
10:Malediction Lecture
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