Malrun / The Empty Frame
The Empty Frame Spielzeit: 51:55
Medium: CD
Label: Target/Mighty Music, 2012
Stil: Melodic Metal

Review vom 15.03.2012


Alexander Mathias
Seit geraumer Zeit erfreuen uns unsere dänischen Nachbarn mit astreiner Musik der härteren Gangart. Die Schwerlast-Spezialisten von Volbeat seien hier exemplarisch für eine Vielzahl von spannenden Bands erwähnt.
Also liegt nichts näher, als sich die Frage zu stellen: »Was gibt es Neues im Staate Dänemark?«
Die Antwort darauf ist simpel. Malrun! Bereits 2010 haben die fünf Edel-Metaller mit ihrem Longplayer "Beauty In Chaos" ein europaweit beachtetes Debüt hingelegt.
Anfang März diesen Jahres nutzen Malrun nun erneut die Gelegenheit, ohne Umschweife zu zeigen, wo der Hammer hängt. "The Empty Frame" heißt der zweite Nachschlag in Form eines knapp über 50-minütigen Silberlings, der es in sich hat.
Mit einer gelungenen Mischung aus Melodic Metal und krachend hart rockenden Passagen liefern die Mannen um Sänger Jacob Loebner ein prickelndes Ergebnis, das manche Crossover-Band zurück auf die Schulbank verweist.
Melodische Passagen, die manchmal an die besten Zeiten von Queensrÿche erinnern, werden von dunklen, fast beklemmenden Parts durchbrochen, bei denen Loebners Stimme von Sanftmut in eine diabolisch anmutende Klangfarbe umschwenkt und dem jeweiligen Song eine neue Richtung verpasst, bevor wieder der Bogen zurück zur Harmonie geschlagen wird.
Malrun zelebrieren auf der gesamten Strecke ein musikalisches Wechselbad, das den Hörer zwischen Hitzewallungen und wohliger Gänsehaut hin- und herschwanken lässt. Kräftiger Sattdampf aus nördlichen Richtungen ist angesagt, ohne dabei die Sinne mit Gefälligkeiten zu vernebeln.
An den Instrumenten wird schweißtreibende Arbeit verrichtet. Perfektes Timing, mitreißende Riffs und Gitarrensoli, die einem das Herz hüpfen lassen, wuchtige Grundrhythmen, die wie mächtige Lawinen talabwärts donnern. Dabei sticht immer wieder Vocalist Jacob Loebner heraus. Mit seiner druckvollen und variantenreichen Stimme transportiert er nicht nur Worte, sondern Leidenschaft und Emotionen.
"The Empty Frame" leistet sich keine Leere und Brüche. Das gesamte Werk ist durchgehend schlüssig und offenbart bei jedem weiteren Hören eine Vielzahl verspielter Details, die den einzelnen Tracks ihre besondere Note verleihen.
Auch die satte Abmischung von "The Empty Frame" soll an dieser Stelle nicht unerwähnt bleiben. Was nutzt schließlich die schönste Mucke, wenn das Trommelfell schon ab niedrigster Lautstärke gequält wird. Dies ist hier erfreulicherweise nicht der Fall. Selbst hoher Schalldruck wird von der vorliegenden Produktion mühelos gemeistert und lässt den Sound nicht nur hörbar sondern spürbar werden. So hat auch die Nachbarschaft etwas vom großen Kuchen.
Wer sich von mehr als Malruns Studioqualitäten überzeugen möchte, hat die Gelegenheit, die Formation ab April mit den Apokalyptischen Reitern auf großer Europatournee live zu erleben. Die Chancen auf einen gelungenen Konzertabend stehen bei Malrun mehr als günstig. Also rein ins Vergnügen und losgerockt...
Line-up:
Mads Lind Ingeman (guitar)
Mikkel Johnsen (drums)
Jacob Loebner (vocals)
Ulrik Soelgaard-Nielsen (bass)
Patrick Nvbroe (guitar)
Tracklist
01:Face Of The Unknown
02:Shadowborn
03:Moving Into Fear
04:New Blood
05:Sink Forever Down
06:Strip Show Of An Angel
07:The Iron March
08:Bloody Mary
09:Into The Sun
10:The Lyapunov Exponent
11:Pariah
12:Take It To The Grave
13:Yoke Of Stone
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