Mammuth / The Cardiac Defect
The Cardiac Defect Spielzeit: 40:38
Medium: CD
Label: Talking Music, 2008
Stil: Emocore

Review vom 02.05.2008


Dion Kass
Unglaublich, dass es noch Bands gibt, die sich nicht den scheinbar gängigen Szene-Vorgaben beugen und es dennoch schaffen, Anhänger aus dem anvisierten Lager zu ziehen. Im Klartext reden wir hier von den schwedischen Mammuth, die mit ihrem dritten Album "The Cardiac Defect" eine Emocore-Scheibe vorlegen, die sich dankeswerterweise nicht nur mit jammern aufhält, sondern auch viele musikalische Extra-Zutaten verwendet, um nicht in Langeweile zu versinken.
So werden auch mal platte Alternative-Riffs, fette New Metal-Sounds und Stoner Rock-mäßige, treibende Rhythmen verwendet, um die Songs zu verschönern. Das Genre-übliche Rumgenöle bei den Vocals hält sich dann auch wirklich in Grenzen, da gibt es weitaus Schlimmeres.
Doch ab und an kommt halt mal wieder so ein Durchbruch. Geschmackssache, dem einen gefällt es, dem anderen eher weniger. Der Sänger, Daniel Jakobsson, ist allerdings auch allgemein relativ gewöhnungsbedürftig anzuhören. Geradlinig oder eine schöne Stimme ist was anderes, dafür passt der Gesang aber auch meistens perfekt auf die Musik.
Auch die anderen Bandmitglieder wissen zu überzeugen. Allein schon durch den bereits genannten Varianten-Reichtum können die Gitarristen punkten, aber auch Schlagzeug und Bass kommen zum Einsatz und haben ihre Momente. Und diese Momente zählen mit zu den besten auf der Platte, wenn die Gitarren etwas zurückfahren, Atmosphäre sich breit macht und der Sänger es schafft, endlich seine Stimme adäquat einzusetzen.
Doch leider sind diese Momente selten anzutreffen, die meiste Zeit wird nach Geheimformel X gespielt, mit auflockernden musikalischen Einschüben, die das Ganze abwechslungsreicher gestalten. Da wäre mehr drin gewesen, aber ich will mich nicht beschweren, dafür ist die Musik zu überzeugend.
Im Endeffekt also eine durchaus nette Platte. Kein unbedingtes Must Have, auch nicht für unsere Lieblings-Kajal-Träger, aber fürs gelegentliche Abschalten enorm gut geeignet. Menschen, die sich My Chemical Romance weniger overdressed und ein bisschen rockiger vorstellen können, checken einfach mal die MySpace-Seite der Jungs an, wo man in relativ viele Stücke reinhören kann.
Line-up:
Daniel Jakobsson(vocals)
Daniel Backman(drums)
Mikael Larsson(guitar)
Calle Palm(guitar)
Samuel Larsson(bass)
Tracklist
01:Piece By Piece
02:Cord Of Three
03:Blood And Honey
04:Easy Way Out
05:Erased
06:A Blessed Zombies Ride
07:I Am
08:Change My Heart
09:Coins Of Compassion
10:Kyrie
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