The Man From The Moon / Rocket Attack
Rocket Attack Spielzeit: 48:52
Medium: CD
Label: Black Mark Production, 2008
Stil: (Symphonic) Rock

Review vom 26.06.2008


Alexander Mathias
Man bekommt es als Review-Schreiber nicht immer leicht gemacht...
Ein ansprechendes Digipack, in Blautönen gehalten und mit einem Fantasy-Motiv verziert, liegt vor mir auf dem Schreibtisch. The Man From The Moon präsentiert sein Album "Rocket Attack". Zwar kann ich dem Booklet sämtliche Liedtexte entnehmen, aber nur einen einzigen Namen: Micke (MIMO) Moberg. Auch der beigelegte Promo-Zettel möchte nicht mehr verraten.
Zum Glück gibt es das Internet. Die schwedische Homepage von Micke Moberg hat da schon deutlich mehr zu erzählen. Leider nicht für mich, bin ich doch der schwedischen Sprache nicht mächtig...
Aus sonstigen spärlichen Informationsschnipseln des Webs erwächst in mir immerhin die Erkenntnis, dass es sich bei The Man From The Moon um ein Ein-Mann-Projekt handelt. Aber das hatte ich irgendwie schon beim Lesen des Booklets vermutet...
Daher zählt bei diesem Review nur der reine Höreindruck. Und hier gibt es eine ordentliche Überraschung.
"Rocket Attack" hält eine spannende und abwechslungsreiche Mischung aus Rock, ein wenig Metal und teils symphonischen Synthies parat. Erinnerungen an Journey und Boston werden wach, streckenweise mit Riffs angereichert, die AC/DC entsprungen sein könnten. Auch David Bowies "Aladdin Sane"-Schaffensphase aus dem Jahre 1973 schimmert beim Hören immer wieder durch, nicht zuletzt aufgrund der Art und Weise, wie Micke Moberg die Songs aufbaut und dabei seine Stimme variiert.
Der Kniff dieser CD liegt darin, dass Moberg die verschiedenen Stilrichtungen geschickt überlagert, mit eigenen kompositorischen Elementen anreichert und soundmäßig kräftig aufpoliert. Kurzweil ist das Ergebnis, denn bei jedem Track wartet man darauf, was als nächstes geschieht.
Auch textlich lässt sich Moberg nicht lumpen. Emotionen, Gedanken über den Umgang der Menschen miteinander, Umwelt und aktuelle Politik stehen dabei im Mittelpunkt.
Als eine kleine Kostprobe sei hier ein Auszug von "President Of Madness" zitiert:
» I just don't understand why people don't like me
I am the sheriff, I arrest and let free
I help poor countries from the devil in red
They have the oil I think belongs to me
I am your leader
The president of nothing
If you deny me I'm gonna come for you «

Man muss nicht lange darüber nachdenken, wer in diesem Lied gemeint ist...
Musik und Texte gehen auf "Rocket Attack" Hand in Hand, was den Reiz jedes einzelnen Songs ausmacht. Selbst nach etlichen Hördurchgängen lassen sich bei diesem Album neue Details entdecken. So findet The Man From The Moon problemlos den Weg in den Reigen der hörenswerten CDs, um dort dauerhaft zu verweilen.
Es wäre erfreulich, wenn "Rocket Attack" nicht zur Eintagsfliege wird, schließlich verfügt Micke Moberg über genügend kreatives Potential, das für weitere große Würfe ausreicht.
Vielleicht wird Moberg uns auch irgendwann mit ein bisschen mehr Hintergrundinformationen versorgen. Auf Englisch würde schon genügen. Sonst, alter Schwede, muss ich noch einen Sprachkurs belegen...
Line-up:
Micke (MIMO) Moberg (vocals, all instruments)
Tracklist
01:Rocket Attack
02:Warm Blooded Woman
03:Eagle Free
04:Revolution
05:President Of Madness
06:In Love And Memory
07:The Walker
08:I Am Your God
09:Ice Man
10:Dance Mamma
11:Time Gives A Moment
12:My Home Town
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